CES

Fotorahmen, Wecker und Kaffeemaschine fürs vernetzte Heim

Microsoft kooperiert bei der Entwicklung von bidirektional Internet-fähigen Haushaltsgeräten und Wohnaccessoires mit dem jungen Unternehmen Fugoo. Erste Geräte sollen Ende 2009 auf dem Markt erhältlich sein.

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Der US-Softwarekonzern Microsoft kooperiert mit dem jungen Unternemen Fugoo bei der Entwicklung von Internet-fähigen Haushaltsgeräten und Wohnaccessoires. Auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas zeigen die beiden Unternehmen laut Mitteilung Konzepte von Produkten wie einen Kaffeeautomat, der den nötigen Mahlgrad für Kaffeebohnen aus dem Internet holt. Weitere geplante Produkte sind ein Wecker, der außer der Uhrzeit Wettervorhersagen, Aktienkurse, Termine und Verkehrsinformationen zeigen kann. Ein digitaler Fotorahmen soll nicht nur Urlaubsbilder aus dem Netz laden können, sondern auch andere Informationen und Filme anzeigen. Erste Geräte könnten voraussichtlich Ende 2009 auf dem Markt erscheinen.

Die per WLAN vernetzte, mit einem x86-basierten Prozessor von VIA Technologies bestückte Hardware wird von Fugoo entwickelt, die Produktion soll der taiwanische Auftragshersteller Foxconn übernehmen. Microsoft liefert mit Windows das Betriebssystem. Das Besondere an den Geräten sei, dass sie – anders als zum Beispiel bei Microsofts Datenuhr – in beide Richtungen mit dem Internet verbunden würden. Das heißt, die Nutzer können nicht nur Daten abrufen, sondern auch hochladen. So sei es möglich, beispielsweise eine Fugoo-kompatible Computer-Maus zu entwickeln, mit der auch der Blutdruck und der Blutzuckerspiegel des Nutzers gemessen und an einen Arzt übermittelt werden könnten. Darüber hinaus könnten die Geräte möglicherweise irgendwann auch untereinander kommunizieren. Der Wecker könnte also der Kaffeemaschine befehlen, mit dem Kaffeebrühen zu starten.

Die Visionen gehen noch weiter. Irgendwann könne ein Kühlschrank vielleicht anhand der verbrauchten Lebensmittel eine Einkaufsliste zusammenstellen und an den Supermarkt schicken. Ein Rasensprenger ließe sich über die Wettervorhersage aus dem Internet steuern und eine defekte Spülmaschine über das Netz von Technikern analysieren. Die weite Verbreitung des Betriebssystems Windows soll es Software-Anbietern erleichtern, Anwendungen für die "neo-diginet"-Geräte zu entwickeln, meint Microsoft. Diese könnten die Nutzer für sich zusammenstellen und nach ihren Bedürfnissen konfigurieren. Fugoo habe dafür eine nutzerfreundliches Interfaces erstellt.

Die Firma wurde vor einem Jahr von John Hui und Chris Chung, die vorher zusammen eMachines mitgegründet haben, sowie von Wayne Inouye, vormals CEO von eMachines und Gateway. Ihr Rezept lautet Einfachheit und Kleinteiligkeit. "Viele Hersteller entwickeln Mehrzweck-Allheilmittel, um alle Informationsbedürfnisse im Heim zu decken", erläutert Jui. Doch diese seien zu komplex und zu teuer. Daher entwickle Fugoo spezielle Geräte für spezielle Anforderungen. Wenn erste Geräte auf dem Markt erscheinen, hofft das Unternehmen auf das Interesse von Herstellern, die Docking Ports zum Beispiel für Autos anbieten könnten. (anw)