Ausblick: IT-Service-Markt wächst 2009 nur gut 3 Prozent

Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise bekommen hierzulande auch die IT-Dienstleister zu spüren. Für 2009 prognostiziert IDC lediglich ein Plus von 3,3 Prozent. Positiver sollen sich jedoch die Bereiche Outsourcing und Cloud Services entwickeln.

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Von
  • Matthias Parbel

Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise werden in diesem Jahr auch die IT-Dienstleister hierzulande zu spüren bekommen. Davon sind die Analysten des Marktforschungsunternehmens IDC überzeugt und reduzieren ihre ursprüngliche Wachstumsprognose um zwei Prozent. Die Umsätze mit IT Services sollen demnach 2009 nur gut 3,3 Prozent zulegen – im vergangenen Jahr hatte die Branche in Deutschland insgesamt rund 28 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Mittelfristig betrachtet (bis 2012) rechnen die Marktforscher jedoch mit einem jährlichen Zuwachs um 4,7 Prozent. Denn die Krise wirke sich nicht in allen Teilbereichen des IT-Service-Marktes gleichermaßen negativ aus. Während IDC-Research-Analyst Matthias Kraus vor allem Probleme bei den projektorientierten Dienstleistungen wie Consulting oder Custom Application Management sieht, könnten andere Segmente wie Outsourcing und Cloud Services sogar von der schwierigen Situation profitieren.

Outsourcing – also die Verlagerung von IT-Aufgaben an externe Dienstleister – macht den größten Teil der Branchenumsätze aus und werde weiter zunehmen. Bis 2012 soll der Anteil auf 48 Prozent klettern. Erst im Dezember 2008 hatte beispielsweise IBM einen auf fünf Jahre ausgelegten, millionenschweren Outsourcing-Vertrag mit der Media-Saturn Holding geschlossen und der IT-Dienstleister Computacenter verdankt einen Gutteil seines Wachstums im vergangenen Jahr dem Ausbau des Outsourcing-Geschäftes.

Neuartige Beschaffungsmodelle wie Cloud Services seien für IT-Dienstleister besonders aussichtsreich, weil sie nach Einschätzung von Kraus den Unternehmen insbesondere in Krisenzeiten neue Möglichkeiten eröffnen, den Bezug von IT über das Internet flexibler und damit auch kostengünstiger zu gestalten. Da vor allem Großkonzerne das Cloud Computing für sich entdeckt haben, investieren auch die Großen der IT-Branche wie IBM und Sun Microsystems, aber auch Microsoft, massiv in den Ausbau ihrer Cloud Services.

Massive Probleme werden IT-Dienstleister hingegen bei der Vermarktung von Schulungen und Wartungsservices bekommen, betont der IDC-Analyst. Denn diese Angebote seien eng an den in Krisenzeiten häufig rückläufigen Verkauf von Hard- und Software gekoppelt und fielen daher auch bevorzugt dem Rotstift zum Opfer, wenn in den Unternehmen Kosteneinsparungspläne umgesetzt werden. (map)