US-Armee beauftragt Spielentwickler mit virtuellem Trainingsprogramm

Die US-Armee hat drei Software-Entwickler aus den USA, Australien und Tschechien mit der Entwicklung eines neuen Trainings-Simulators "Game after Ambush" für virtuelle Kriegseinsätze beauftragt.

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Die US-Armee hat eine neue Trainingssimulation für 17,7 Millionen US-Dollar in Auftrag gegeben. Das "Game after Ambush" genannte System setzt auf dem Virtual Battlespace 2 des tschechischen Spieleentwicklers Bohemia Interactive auf, der in der Vergangenheit auch Computerspiele wie "Operation Flashpoint" und "ArmA: Armed Assault" entwickelt hat. Weil "Game after Ambush" auf Technik aus der Spieleindustrie aufsetzt, spart die US-Armee einen Großteil der Entwicklungskosten. Erweitert wird das System durch den Tactical Weapons Simulator des in Texas beheimateten Studios Laser Shot sowie das Trainingsmodul LVC Game und die Kommunikations-Software CNR Sim des australischen Entwicklers Calytrix Technologies.

"Game after Ambush" soll das bislang vom Army’s Program Executive Office for Simulation, Training & Instrumentation PEO STRI eingesetzte DARWARS Ambush ersetzen und es den Soldaten ermöglichen, den Häuserkampf, Convoy-Überwachungen und das richtige Verhalten bei einem Hinterhalt am PC zu trainieren. Der von Laser Shot entwickelte "Tactical Weapons Simulator" ermöglicht dabei gezieltes Schusstraining mit modifizierten Maschinengewehren und Handfeuerwaffen, wie in einem Werbevideo zu sehen ist. Insgesamt sollen 70 Spielsysteme an 53 Standorten in den USA, Deutschland, Italien und Südkorea installiert werden. In Deutschland sollen mit "Game after Ambush" Kriegseinsätze unter anderem auf dem US-Stützpunkt in Grafenwöhr virtuell geprobt werden.

Jedes System besteht aus einem Netzwerk mit jeweils 52 Desktop-PCs, die mit Tastatur, Maus, Lenkrad und Headset ausgerüstet werden. Die Soldaten können auf einer virtuellen Fläche von 10.000 Quadratkilometern Fahrzeuge fahren, mit virtuellen Waffen feuern und unbemannte Drohnen steuern. Das System kann mit Original-Terrain-Daten von realen Einsatzgebieten gefüttert werden und erlaubt dem Militär, Szenarien und Missionen nach eigenen Wünschen zu verändern sowie Aktionen der Soldaten aufzuzeichnen und zu analysieren. Der Vertrag der PEO STRI für die Installation, Wartung und Schulung mit den Software-Herstellern läuft zunächst über ein Jahr und kann auf bis zu fünf Jahre verlängert werden. Außer der US-Armee sollen laut Bohemia Interactive auch Briten, Australier und Neuseeländer ihre Soldaten mit Hilfe des "Virtual Battlespace 2" ausbilden. (hag)