Intel bringt drei neue Prozessoren

Core 2 Quad Q8200, Pentium Dual-Core E5200 und Celeron 450 starten offiziell, Hinweise auf Q45-Boards aufgetaucht.

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So allmählich verheddern sich auch Intel-Mitarbeiter im hausgemachten Typenbezeichungs-Dickicht: Auf der jüngsten Intel-Preisliste taucht ein Core 2 Duo E5200 zum Listenpreis von 84 US-Dollar auf, bei dem es sich wohl um den bereits seit einiger Zeit bei zahlreichen Einzelhändlern für rund 75 Euro lieferbaren Pentium Dual-Core E5200 mit 45-Nanometer-Innenleben, 65 Watt TDP, 2,5 GHz Taktfrequenz und 2 MByte shared L2-Cache handelt – unter diesem Namen steht er zumindest im Datenblatt und im zugehörigen Specification Update.

Ebenfalls keine richtige Überraschung mehr ist der 45-nm-Vierkern Core 2 Quad Q8200, der mit 244 US-Dollar Listenpreis teurer ist als die nach wie vor sehr beliebten Desktop-PC-Vierkerne Q6600 und Q6700. Letztere fertigt Intel aber noch mit 65-nm-Strukturen, und obwohl zumindest die neueren Steppings der älteren Prozessoren dieselbe nominelle Thermal Design Power von 95 Watt einhalten sollen, ist der Neuling Q8200 deutlich sparsamer. Wegen der optimierten 45-nm-Kerne und seines schnelleren Frontsidebus (FSB1333) setzt er sich in einigen Benchmarks sogar ganz leicht vor den Q6600 (2,4 GHz/2× 4 MByte L2-Cache/FSB1066), obwohl er nur halb so viel L2-Cache (2× 2 MByte) mitbringt und mit 2,33 GHz auch niedriger taktet; in den meisten Benchmarks liegt allerdings der Q6600 vorne. Für den Core 2 Quad Q8200 fehlt das Datenblatt noch. Wie es bei Intel schon Tradition hat, fehlen dem "Billig-Vierkern" einige Funktionen im Vergleich zur Q9000-Baureihe, etwa Virtualisierungsbefehle (VT-x) und die Trusted Execution Technology (TXT).

Auch die Familie der Desktop-PC-Celerons hat Zuwachs bekommen, der Celeron 450 läuft als neues "Spitzenmodell" mit 2,2 GHz und steht mit 53 US-Dollar in der Preisliste. Preissenkungen langsamerer Prozessoren hat das zunächst aber nicht bewirkt.

Erste Hinweise gibt es auf den vPro-Chipsatz Q45 für gewerblich genutze Bürocomputer: Die Boards DQ45CB (Micro-ATX-Format) und DQ45EK (Mini-ITX) sind auf Preisvergleich-Webseiten aufgetaucht, aber noch nicht lieferbar. Das DQ45CB bringt als Besonderheit zwei DVI-Ports für digitale Monitore mit, die sich zumindest bei geladenem Grafiktreiber (also laufendem Betriebssystem) für zwei Displays gleichzeitig nutzen lassen. Auch bei zahlreichen Boards mit G45 ist das der Fall; einige sind mit je einem DVI- und HDMI-Port bestückt, wobei letzterer per DVI-HDMI-Adapter auch DVI-Displays ansteuert. Im I/O Controller Hub ICH10D für Q45-Boards steckt übrigens wohl ein TPM. (ciw)