Mozilla-Chef zeigt sich über Googles Webbrowser unbesorgt

Ab heute Abend soll Googles Webbrowser Chrome erstmals erhältlich sein. Mozilla-CEO John Lilly zeigt sich so wie Microsoft gegenüber der kommenden Konkurrenz nicht besonders beeindruckt.

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Mozilla-CEO John Lilly zeigt sich gegenüber dem von Google angekündigten Webbrowser Chrome nicht besorgt. Gegenüber dem IT-Weblog Gigaom sagte Lilly, nun werde es einen weiteren Webbrowser geben und dadurch entstehe mehr Konkurrenz. Im Gegensatz zu Google konzentriere sich Mozilla aber allein auf seine Webbrowser-Technik und darauf, das Web zu verbessern. Es sei gut, wenn auch durch Google Fortschritte bei Webbrowsern erzielt würden.

Google Chrome soll heute nach 21 Uhr in einer Betaversion für Windows im Download erhältlich sein. Versionen für Mac OS X und Linux sind laut Ankündigung in Arbeit. Chrome werde zunächst für Windows erscheinen, um eine "breitete Diskussionsbasis" zu haben.

Die Mozilla Foundation wird zu einem großen Teil von Google finanziert. Von den 66,8 Millionen US-Dollar Umsatz im Jahr 2006 kamen 61 Millionen von Google für die voreingestellten Suchfunktionen im Webbrowser Firefox. Die dafür zugrundeliegende Kooperationsvereinbarung sollte ursprünglich Ende November dieses Jahres auslaufen; sie wurde vor Kurzem aber um drei Jahre verlängert.

So wie Google seien auch Webbrowser-Anbieter wie Microsoft und Apple in anderen Geschäftsfeldern tätig, sagte Lilly. Mozillas Stärke sei es, sich auf ein Ziel zu konzentrieren. Da Google zu 100 Prozent im Web tätig sei, ist es für Lilly laut einem Bericht der New York Times nicht überraschend, dass der Suchdienstleister einen eigenen Webbrowser herausbringe. Zunächst einmal wolle er die Entwicklung abwarten, denn der Browsermarkt ändere sich nicht über Nacht grundlegend.

Auch im Hause Microsoft gibt man sich zuversichtlich. Dean Hachamovitch, General Manager der Internet Explorer Group, glaubt laut New York Times, dass die Nutzer der Software seines Unternehmens den Vorzug geben werden. Der Webbrowser-Markt sei ohnehin bereits durch Konkurrenz bestimmt. Die Internetnutzer würden sich aber für den kommenden Internet Explorer 8 entscheiden, der ihre persönlichen Vorlieben berücksichtige und ihnen die Kontrolle über ihre persönlichen Daten lasse.

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(anw)