Project Link: Google will Glasfasernetze in Entwicklungsländer bringen

In der ugandischen Hauptstadt Kampala hat Google das erste Glasfasernetz seines neuen "Project Link" eingerichtet. Weitere sollen folgen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 22 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Google hat die ugandische Hauptstadt Kampala mit einem Glasfasernetz ausgestattet. Damit eröffnet der Internetdienstleister das Project Link, in dem weitere Städte in Entwicklungsländern mit solchen Netzen bestückt werden sollen.

Bisher gehörte Kampala zu den schlecht ans Internet angebundenen Städten.

(Bild: Google)

Google hat Kampala mit seinen 3 Millionen Einwohnern in dem Großraum ausgewählt, weil die Stadt mit ihrem Verkehrssystem, Krankenhäusern, Hochschulen und vielen kleinen Unternehmen reif dafür sei, auf einer breiteren Ebene mit dem Internet verbunden zu werden, heißt es in der Projektbeschreibung. Bisher habe es dort aber keine den Bedürfnissen angemessene, schnelle und zuverlässige Internetverbindung gegeben. Diese sollen nun die örtlichen Internetprovider ihren Kunden mit Hilfe des Glasfasernetzes bieten können. Die Glasfaserkabel erstrecken sich laut Mashable über eine Länge von 100 Kilometern.

In Afrika hat Google sein Projekt begonnen, weil dort mehr als eine Milliarde Menschen leben, aber nur 16 Prozent einen Zugang zum Internet haben. Sie seien abgeschnitten von frischen Nachrichten, könnten nicht an der Weltwirtschaft teilnehmen oder Fotos und Videos erstellen und verbreiten, schreibt Google-Mitarbeiter Kai Wulff. Glasfasernetze, wie sie Google plant, sollen die für Provider nötige Infrastruktur in unterversorgte Gebiete bringen, so dass sie beispielsweise schnelle mobile Zugänge anbieten können. Andere Unternehmen sind eingeladen, das bestehende Glasfasernetz zu erweitern.

Die Glasfaserkabel haben eine Gesamtlänge von 100 km

(Bild: Google)

Projekt Link ist nicht das erste Vorhaben, mit dem Google das Internet in unterversorgte Gegenden bringen will. Im Juni dieses Jahres wurde das Project Loon bekannt. Spezialballons sollen rund 20 Kilometer über der Erdoberfläche schweben und Datenraten wie in 3G-Mobilfunknetzen ermöglichen. Google beteiligt sich auch an der Alliance for Affordable Internet. Die Allianz peilt das von der UN-Breitbandkommission ausgegebene Ziel an, die Kosten für einen schnellen Internetzugang auf weniger als fünf Prozent des Monatseinkommens zu senken. Dafür will die A4AI Regulierungs- und Handlungsempfehlungen ausgeben, Fallstudien erarbeiten, die Fortschritte auf dem Weg zum Ziel untersuchen und in einem Bericht festhalten (anw)