Apples neuer Mac Pro im Kurztest

Der Redaktion stand eine Konfiguration im Wert von 8100 Euro bereits für einen kurzen Test zur Verfügung: Der Mac Pro zeigte sich nicht nur schick, sondern auch sehr schnell und leise.

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Mac Pro (7 Bilder)

Mit zwei Thunderbolt-Displays

Der Mac Pro ist hier vor zwei Thunderbolt-Displays zu sehen, die Bildschirme mit einer Diagonale von 27 Zoll haben.

Seit heute ist die Redaktion im vorübergehenden Besitz eines Testgeräts im Wert von 8100 Euro. Die Konfiguration entspricht bis auf den Prozessor der Vollausstattung: Mac Pro mit achtkerniger Xeon E5-CPU (3,0 GHz), zwei D700-Fire-Pro-Grafikkarten von AMD mit jeweils 6 GByte VRAM, 64 GByte RAM (DDR3-1867 ECC) und 1 TByte SSD. Für weitere 1500 Euro gäbe es noch einen 12-Kern-Prozessor zur Auswahl.

Der neue, schwarze Mac Pro ist etwa so groß wie der alte Power Mac G4 Cube und damit kleiner als mancher ihn sich nach den ersten Fotos vorstellen mag. Dafür wiegt er mehr als man meint: Fünf Kilo sind nicht eben leicht. Während des ersten Tags war er bei den allermeisten Benchmarks schlimmstenfalls mit einem leisen Säuseln zu hören (0,1 bis 0,2 Sone), beim längeren Spielen mit Dirt II haben wir immer noch wenig unangenehme 0,5 Sone gemessen. Allein beim Herumprobieren mit dem neuen Final Cut Pro und mit dem kostenlosen Open-CL-Test Luxmark hörten wir den Lüfter, der die warme Luft durch den dreieckigen Kühlkörper nach oben abzieht, deutlich mit recht lauten 2,7 Sone. Beide Programme reizen die zweite Grafikkarte zusätzlich aus.

Die Strommessungen ergaben eine maximale Leistungsaufnahme von 438 Watt bei Luxmark, mit normalen Anwendungen im Parallelbetrieb kamen wir nur auf 230 Watt. So oder so will diese Abwärme ersteinmal abgeführt werden, doch Apple hat das Problem mit seinem senkrechten, dreieckigen Kühlkörper in der Gehäusemitte (Thermal Core) an dem alle drei Prozessoren kleben und dem großen Radiallüfter prima und geräuscharm gelöst.

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Gegenüber einem maximal aufgerüsteten iMac mit Fusion Drive und 3,5 GHz schnellem Core i7 – Apples bisherigem Performance-Primus – erreichte der Pro bei Aufgaben, die alle Kerne voll ausnutzen können, rund 75 Prozent mehr Leistung (Cinebench 11 CPU: 13,61 zu 7,87 Punkten). Das Kleinrechnen eines MPEG-2-Films mit DVD2One schaffte er 90 Prozent schneller. Das liegt vor allem an der sehr flinken PCIe-SSD, die im Test mit dem dd-Kommando 902,3 MByte/s schreibend und 1211,7 lesend an Daten übertrug. Das ist weit mehr als die PCIe-SSDs in den aktuellen Retina-MacBooks erzielten. Beim Spiel Dirt II war der Pro dem iMac mit seiner Nvidia GTX 780M um 25 Prozent überlegen, allerdings bei Starcraft II um 10 Prozent unterlegen. Auch bei CPU-Tests für maximal zwei Kerne wie iTunes war der iMac um etwa 30 Prozent schneller. Diese Benchmarks profitieren vor allem von einer hohen nominellen Taktrate des Prozessors.

Seine volle Kraft wird der Mac Pro erst entfalten können, wenn man OpenCL-angepasste Software einsetzt, beispielsweise das neue Final Cut Pro X oder Adobes Premiere. Dann hilft die zweite Grafikkarte beim Rechnen und kann spezielle Filter, Effekte und Umrechnungen blitzschnell ausführen. Weitere OpenCL-optimierte Programme werden laut Apple derzeit entwickelt. Für das Betreiben der Displays wird immer nur eine GPU gebraucht, wir konnten sechs normale Bildschirme gleichzeitig im Extended-Desktop-Betrieb ansteuern. Möglich wären auch drei 4K-Displays simultan.

Ausgeliefert werden die Rechner an Endkunden in geringer Stückzahl ab dem 30. Dezember. Apple hält damit den für Ende 2013 angekündigten Verkaufsstart gerade so ein. Die Konfigurationsmöglichkeiten im Apple Store sind reichhaltig; die günstigste Variante mit 3,7 GHz schnellem Quad-Core-Prozessor kostet 2999 Euro. Einen Kommentar zum Mac Pro finden Sie hier. Ein vollständiger Testbericht erscheint in c't 3/14. (jes)