AMD plant Billig-PC-Prozessoren mit Wechselfassung

Die Systems-on-Chip der Kabini-Familie mit Jaguar-Kernen sind bisher nur in Versionen zum Auflöten erhältlich. Bald sollen Varianten für die Fassung FS1b die Marken Athlon und Sempron wiederbeleben.

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AMD-Fassung FS1b für Athlons und Semprons mit Kabini-Technik

Bereits im Mai vergangenen Jahres hatte AMD die ersten 28-nm-Kombiprozessoren der Familien Kabini und Temash mit Jaguar-Prozessorkernen vorgestellt. Diese SoC-Kombiprozessoren enthalten auch sämtliche Chipsatz-Funktionen, beispielsweise PCIe-, SATA- und USB-Controller. Der besonders sparsame Temash zielt auf Tablets, die Kabini-Typen eher auf Billig-Notebooks, aber es gibt auch einige Mini-ITX-Mainboards und Mini-PCs. Doch auch hier ist der Kabini im BGA-Gehäuse stets fest verlötet. Nun plant AMD offenbar, auch gesockelte Kabini-Ausführungen für Desktop-Mainboards mit der Fassung FS1b vorzustellen. Im vergangenen Jahr gab es darüber bereits Gerüchte, mittlerweile sind Fotos der Boards und der Fassung aufgetaucht.

Während der CES hat MSI einem Mitarbeiter des Techreport das Mainboard AM11 gezeigt, welches mit der Fassung M1 beziehungsweise FS1b bestückt ist. Nach Informationen der schwedischen Webseite Sweclockers.com wirbt AMD mit dem Slogan "Quad-Core-Computing for $70" für die neue Plattform, die im Preisbereich der "Atom-Celerons" und -Pentiums von Intel antritt.

Anfangs sollen wohl vier CPU-Versionen unter den Namen Athlon 5350 (4 Kerne/2,05 GHz), Athlon 5150 (4 Kerne/1,6 GHz), Sempron 3850 (4 Kerne/1,3 GHz) und Sempron 2650 (2 Kerne/1,4 GHz) kommen. Trotz der Produktnamen Athlon und Sempron steckt stets auch ein GPU-Kern drin, nämlich eine Radeon HD 8240, 8280 oder 8400.

Die Thermal Design Power (TDP) beträgt einheitlich 25 Watt und AMD hat sich eine neue Kühlerbefestigung ausgedacht, die mit nur zwei Befestigungspunkten auskommt, wie die Board-Fotos zeigen.

Die GCN-Grafikkerne unterstützen OpenCL und eines Tages wohl auch Mantle. CPU-World schätzt den Listenpreis des Athlon 5350 auf 54 US-Dollar. Der Prozessor entspricht weitgehend dem A6-5200 beziehungsweise der Server-Version Opteron X2150 (Kyoto) und der Embedded-Version GX-420CA.

Im Kabini-SoC stecken außer 2 oder 4 CPU-Kernen und GCN-GPU auch Chipsatz-Funktionen.

(Bild: AMD)

Weil die Chipsatzfunktionen im SoC stecken, kommen die Boards ohne Chipsatz aus und können recht billig werden. Allerdings geht das auch mit Einschränkungen einher, denn für mehr als zwei SATA-Ports werden Zusatzchips nötig – genau wie bei Intels Atoms, Celerons und Pentiums der Bay Trail-Familie. (ciw)