Facebook wächst und wächst - vor allem bei mobilen Usern

Mehr Nutzer, weniger Werbung, mehr Umsatz, mehr Gewinn, mehr Wumms: Nach der Bekanntgabe der Quartalszahlen schnellte die Facebook-Aktie im nachbörslichen Handel auf eine neues Allzeithoch.

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Facebook-Gründer Mark Zuckerberg kann sich freuen: Die Zahl der monatlich und täglich aktiven User wächst, und das besonders schnell bei den mobilen Usern.

Auf etwa jeden zweiten Menschen mit Internetzugang kommt ein aktiver Facebook-Nutzer. Im Dezember zählte das soziale Netzwerk 1,23 Milliarden "Monthly Active Users" (MAU), also Nutzer, die mindestens einmal in dem Monat mit Facebook interagiert haben. Das ist ein Zuwachs von 16 Prozent im Jahresabstand.

Betrachtet man nur die Interaktionen auf mobilen Endgeräten (945 Millionen MAU), beträgt der Zuwachs sogar 39 Prozent. 296 Millionen haben sich sogar ausschließlich auf Handy oder Tablet betätigt, was eine annähernde Verdoppelung gegenüber Dezember 2012 ist.

Die Nur-Desktop- oder Auch-Desktop-Nutzer werden indes langsam weniger. Vom dritten zum vierten Quartal schrumpfte ihre Zahl um drei Millionen auf 932 Millionen.

Die Gruppe der täglich aktiven Facebook-User (Daily Active User, DAU) bereitet Facebook-Gründer Mark Zuckerberg besondere Freude. Diese Gruppe zählte im Dezember insgesamt 757 Millionen (plus 22 Prozent im Jahresabstand), beziehungsweise 556 Millionen, wenn man nur die mobilen Interaktionen zählt (plus 49 Prozent). Und die Facebook-Tochter Instagram hat laut CFO David Ebersman ihre Userzahl verdoppelt, genaue Zahlen dazu gibt es aber keine.

Facebook ist auch besser dabei geworden, die Aufmerksamkeit zu Geld zu machen. Obwohl die absolute Zahl der Anzeigen um acht Prozent zurückgegangen ist, hat sich deren Durchschnittspreis annähernd verdoppelt. Damit konnte Facebook im vierten Quartal 2013 die Werbeeinnahmen gegenüber dem gleichen Quartal 2012 um 76 Prozent auf 2,34 Milliarden US-Dollar ausbauen.

Und zum ersten Mal hat Facebook mehr als die Hälfte der Werbeeinnahmen über mobile Endgeräte gewonnen. Dabei hat das Unternehmen erst vor eineinhalb Jahren überhaupt damit begonnen, mobilen Usern Werbung zu zeigen. Die Wende zur "mobile Company" ist Facebook also flott gelungen.

Dazu kommen noch 241 Millionen Dollar Gebühreneinnahmen, etwa für Zahlungsabwicklungen in Spielen. Auf vergleichbarer Basis ist das ein Zuwachs von acht Prozent. Diese Gebühren kommen bislang ausschließlich von Desktop-Anwendern.

Unter dem Strich ergibt das einen Anstieg des Gesamtumsatzes im vierten Quartal von 63 Prozent oder genau einer Milliarde US-Dollar auf 2,585 Milliarden.

Die von Facebook veröffentlichten Zahlen belegen auch finanzielle Disziplin. Die Kosten sind deutlich langsamer gestiegen als der Umsatz. Resultat: Saftige Gewinne. Der Geschäftsgewinn im vierten Quartal wurde um 117 Prozent auf 1,133 Milliarden gesteigert. Der Reingewinn ist gar von 64 auf 523 Millionen Dollar geklettert.

Die Anleger sind begeistert. Die Aktie ging mit exakt 60 US-Dollar aus dem nachbörslichen Handel, was einen Zugewinn von gut zwölf Prozent gegenüber dem Preis vor Bekanntgabe der Geschäftszahlen darstellt. So teuer war eine Facebook-Aktie noch nie. Zum Jahresende gab es 2,6 Milliarden davon; multipliziert mit 60 Dollar ergibt das einen Börsenwert von 156 Milliarden Dollar.

Im Gesamtjahr 2013 hat Facebook 7,872 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Das sind fast 55 Prozent mehr, als 2012. Der Geschäftsgewinn wurde mehr als verfünffacht, nämlich von 538 Millionen 2012 auf 2,804 Milliarden Dollar 2013. Und der Jahresnettogewinn wurde überhaupt von 53 Millionen auf 1,5 Milliarden Dollar gehoben. Im Vergleich mit 2011, dem Jahr vor Facebooks Börsengang, wurde der Jahresgewinn verfünffacht. (jk)