Aus für international einheitliches Datenroaming-Angebot abroadband

abroadband ermöglichte seit 2011 Datenroaming auf fünf Kontinenten zu einem einheitlichen Volumentarif. Laut Betreiber Telekom Austria ist die neue EU-Roaming-Regulierung Schuld am Aus.

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Mit einem einfachen Datenroaming-Tarif von 59 Cent pro MByte hatte die Telekom Austria (TA) ihr Produkt abroadband im Umfeld des Mobile World Congress 2011 vorgestellt. Kunden aus der gesamten EU sowie der Schweiz sollten damit ohne Grundgebühr oder Mindestumsatz in 53 Ländern auf fünf Kontinenten online gehen. Der Preis hätte in der Folge schrittweise abgesenkt werden sollen. Abroadband wurde online, aber auch an Bord bestimmter Flugzeuge vertrieben. Ende März wird der Dienst eingestellt.

Die Kunden wurden am Donnerstag per E-Mail informiert. Wie viele Kunden es hatte verrät das Unternehmen nicht. Im Schnitt sollen sie 43 MByte pro Monat übertragen haben. Dieses Volumen hat sich auch nach einer Preissenkung auf 53 Cent im Mai vorigen Jahres nicht erhöht.

80 Prozent des Datenverkehrs entfiel auf EU-Länder. Zur Zeit der Einführung von abroadband hatten andere Anbieter gerade EU-Tarife von etwa einem Euro pro MByte eingeführt. Ab der Jahresmitte greift aber eine neue Regulierung, die den Endkundenpreis auf maximal zirka 24 Cent pro MByte beschränkt.

Da der einheitliche Abroadband-Tarif auf einer Mischkalkulation beruhe, entziehe die neue Regulierung dem Angebot die Grundlage. So begründet die TA die Einstellung sinngemäß gegenüber heise online. Hohe Kosten für Werbung und Kundenbetreuung in der gesamten EU wären ebenfalls ein Faktor gewesen.

In 53 Ländern auf fünf Kontinenten funktionieren die
abroadband-SIM-Karten. Aber nur noch bis 31. März.

(Bild: abroadband)

Unterschiedliche Preise für Roaming in der EU einerseits und außerhalb andererseits widersprächen der Positionierung des Angebots. Abroadband sollte ausdrücklich einen einfachen und weltweit identen Preis haben. Ein Nachfolgeprodukt ist laut TA nicht geplant. (js)