Linux: OpenGL-3.3-Unterstützung für freie Radeon- und GeForce-Treiber

Die neueste Mesa-3D-Version bringt OpenGL-3.3-Unterstützung für die Grafiktreiber moderner AMD- und Nvidia-Chips. Zudem gab es einige Optimierungen, die die 3D-Performance der quelloffenen 3D-Treiber für Linux verbessern.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 64 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Hardware-beschleunigtes OpenGL 3.3 in den Open-Source-Treibern für Grafikkerne von AMD und Nvidia ist eine der wichtigsten Neuerungen des jetzt erhältlichen Mesa 3D 10.1. Die 3D-Bibliothek, die die von vielen Linux-Distributionen standardmäßig verwendeten OpenGL-Treiber enthält, spricht auch mehr Grafikchips als zuvor an. Nun werden etwa auch die Hawaii-GPUs unterstützt, die auf einigen der Radeon-Grafikkarten sitzen, die AMD in den vergangenen Monaten vorgestellt hat.

Die OpenGL-3.3-Unterstützung floss in die für Radeon-Grafikkerne zuständigen Treiber r600 und radeonsi sowie die zum Nouveau-Treiber gehörenden Treiber nv50 und nvc0 ein. Da der Treiber für Intel-Hardware bereits seit Mesa 3D 10.0 Hardware-beschleunigtes OpenGL 3.3 unterstützt, beherrscht Mesa 3D das nun für das Gros der Grafikkerne, die in PCs der letzten Jahren stecken. Die OpenGL-3.3-Unterstützung erfordert aber aktuelle Linux-Kernel und im Falle des Treibers radeonsi noch ein brandneues LLVM.

Die Mesa-3D-Entwickler haben auch schon einige OpenGL-Erweiterungen implementiert, die für neuere OpenGL-Versionen nötig sind. Zudem haben sie die Treiber und die von ihnen verwendenden Infrastruktur von Mesa 3D optimiert, um die 3D-Performance zu verbessern; teilweise erfolgte das in Zusammenarbeit mit den Entwicklern von Valve, deren auf Spiele ausgerichtetes Betriebssystem SteamOS auf Linux aufbaut und bei Systemen mit Intel-Grafik die Mesa-3D-Treiber nutzt. Aufgrund von Problemen haben die Entwickler der Radeon-Treiber indes die Hyperz-Unterstützung standardmäßig deaktiviert, was sich negativ auf die Spielperformance auswirkt.

Mesa 3D 10.1 gilt als "Development Release"; auf Stabilität bedachte Anwender sollten daher vorerst bei Versionen der 10.0-Reihe bleiben. Ohnehin ist der Austausch von Mesa 3D recht aufwendig. In den nächsten Monaten erscheinende Linux-Distributionen dürften die neue Version vielfach mitbringen; erfahrungsgemäß liefern die wenigsten Distributoren die neue Version im Rahmen der normalen Systemaktualisierung aus. (thl)