Ausprobiert: Komfortabel Videos betrachten mit Infuse

Die App von FireCore gibt zahlreiche Videoformate auf iPhone, iPad und iPod touch wieder, die Apple mit Bordmitteln nicht unterstützt. Dazu bietet sie Netzwerkzugriff. Wir haben uns Infuse 2 näher angeschaut.

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Mittlerweile gibt es für iOS eine ganze Reihe von Abspielprogrammen für Videos, die teilweise auch über ausgefuchste Funktionen verfügen – die Mobilversion VLC beispielsweise oder CineXPlayer. Gemeinsam ist ihnen zumeist, dass sie mit Formaten umgehen können, die Apples Video-App standardmäßig nicht beherrscht.

In diesen durchaus gut versorgten Markt versucht nun auch die US-Firma FireCore vorzudringen, die man von ihrer Apple-TV-Multimediaerweiterung aTV Flash kennt. Ihr Videoplayer heißt Infuse und wird bereits seit 2013 verkauft. Die aktuelle Version 2 ist nun an iOS 7 angepasst worden und präsentiert sich optisch noch etwas eleganter.

Infuse 2 ist standardmäßig kostenlos, wer alle Funktionen nutzen möchte, kann sich aber für eine Einmalzahlung von knapp 6 Euro mehrere sinnvolle Zusatzmöglichkeiten freischalten lassen.

Wiedergegeben werden MP4, M4V, MOV, die auch iOS standardmäßig beherrscht, plus MKV, AVI, WMV, FLV, OGM, OGV, ASF, 3GP, DVR-MS, WebM und WTV. Dank Dolby-Zertifizierung werden zudem AC3- und E-AC3-Audio abgespielt.

Nicht gelungen ist uns dagegen, eine DVD abzuspielen, die als ".dvdmedia"-Ordner vorlag. Mit der darin befindlichen "VIDEO_TS"-Struktur konnte die App nichts anfangen. Praktisch dagegen: Infuse 2 kommt mit zahlreichen Untertitelformaten zurecht, die sich auch aus dem Internet nachladen lassen.

Infuse: Videoabspieler für viele Formate (7 Bilder)

Infuse-Einstellungen

Infuse unterstützt auch den "Social Viewing"-Dienst Trakt. Gezwungen wird man zu seiner Benutzung aber zum Glück nicht. (Bild: Mac & i)

Aber wie kommen Inhalte überhaupt in den Videoplayer? Hierfür gibt es zahlreiche Möglichkeiten, was eine zentrale Stärke von Infuse 2 ist. Man kann Videos via FTP aufrufen, aber auch per iTunes-Synchronisation (WLAN oder Kabel) oder von anderen iOS-Apps erhalten. Ein eingebauter Web-Server nimmt Dateien zudem direkt von Mac oder PC per Browser entgegen.

Die bequemste Lösung ist aber, das als Premium-Funktion angebotene "Network Share"-Feature zu verwenden. Dabei kann man von Infuse 2 aus direkt PCs, Macs oder NAS-Systeme ansprechen, solange diese über SMB-Freigaben verfügen (AFP, Apples bisheriges Standardprotokoll, geht derzeit leider nicht).

Im Versuch klappte der Zugriff auf Netzlaufwerke im WLAN mit 802.11n weitgehend zuverlässig: Beim Einlesen eines Ordners wurden sofort passende Bilder und Beschreibungen aus dem Internet heruntergeladen. Auch die Wiedergabe erfolgte zumeist ruckel- und störungsfrei, wenn man auch bei HD-Dateien manchmal einige Sekunden warten muss, bis es losgeht, und das Spulen eine Gedenksekunde einlegt.

In einer schlecht mit WLAN ausgeleuchteten Ecke unserer Testräume kam es aber auch vor, dass die Wiedergabe nicht weiterzugehen schien – hier half dann eine Rückkehr ins Hauptmenü mit Neuauswahl oder schlimmstenfalls ein Neustart der App.

Infuse 2 bietet in seiner jüngsten Version 2.2.2 mehrere Gesten, die das Steuern von Videos im Wiedergabemodus erleichtert, zudem gibt es nun eine Rotationssperre, damit der Bildschirm stets im gewünschten Format bleibt. Gut: Die App kann Videos in den von ihr unterstützten Formaten auch per AirPlay an Apple-TV-Boxen weitergehen.

Infuse 2 ist ein eleganter und weitgehend zuverlässiger Videoplayer für iOS, der mit diversen Formaten umgehen kann, die standardmäßig nicht von Apple unterstützt werden. An einigen Stellen hat die App noch Ecken und Kanten, etwa bei der fehlenden Unterstützung von AFP und der Wiedergabe in problematischen WLANs. Trotzdem lohnt sich die Investition für Filmfreunde. (bsc)