Foren-Mitglied knackt erweiterten Blu-ray-Kopierschutz BD+

Der Tipp eines SlySoft-Mitarbeiters soll Mitgliedern des Video-Forums Doom9 den richtigen Weg gewiesen haben, um den zusätzlichen Blu-ray-Kopierschutz BD+ zu überwinden.

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Von
  • Volker Zota

Schon beim Umgehen des bei HD DVD und Blu-ray Disc eingesetzten Kopierschutzverfahrens Advanced Access Content System (AACS) spielten Foren-Mitglieder der Videoenthusiasten-Webseite Doom9 eine entscheidende Rolle. Zunächst überwanden sie den AACS-Kopierschutz bei HD-DVDs, kurz darauf auch bei Blu-ray Discs.

Beim Schlagabtausch im Formatkrieg zwischen den beiden HD-Disc-Formaten führten die Blu-ray-Verfechter gerne den zusätzlichen Kopierschutz BD+ als Vorteil der Blu-ray Disc an. Ob dies auch das ausschlaggebende Argument für Warner Bros. war, der HD DVD auf der diesjährigen CES den Todesstoß zu versetzen, sei dahingestellt. Sonderlich lange hielt auch BD+ nicht stand. Bereits im März veröffentlichte SlySoft eine Version seiner in Deutschland und vielen anderen westlichen Ländern geächteten kommerziellen DVD/BD-Kopiersoftware AnyDVD HD, die BD+-geschützte Medien auslesen konnte.

Am Forscherdrang der Doom9-Mitglieder änderte das allerdings nichts, schließlich handelt es sich bei AnyDVD um Closed Source. Ende August schienen die Doom9-Forenmitglieder plötzlich einen Ansatz gefunden zu haben, um selbst BD+ auszuhebeln. Vor wenigen Tagen soll es dem Nutzer mit dem Pseudonym "Oopho2ei" mit Hilfe eines Tipps eines SlySoft-Mitarbeiters tatsächlich gelungen sein, den in einer Java-VM laufenden BD+-Code der Filme "I Robot" und "The Day After Tomorrow" mit Hilfe seines "BDVM Debuggers" zu überwinden.

Oopho2ei betonte, ihm sei es nicht etwa darum gegangen, den Kopierschutz zu umgehen, um illegalen Kopien Vorschub zu leisten. Tatsächlich war sein Ziel, Nutzern von Open-Source-Betriebssystemen wie Linux die Wiedergabe von BD+-geschützten Blu-ray Discs zu ermöglichen. Dieser Altruismus wird die Filmstudios indes kaum davon abhalten, rechtliche Schritte zu unternehmen. (vza)