eBay mit Gewinneinbruch

Beim Online-Auktionshaus eBay ist der Gewinn zum Jahresauftakt angesichts der Wirtschaftskrise erneut eingebrochen. Der Überschuss fiel im ersten Quartal zum Vorjahr um 22 Prozent auf 357 Millionen US-Dollar (274 Millionen Euro). Der Umsatz sank um 8 Prozent auf 2,0 Milliarden Dollar, wie das am Mittwoch mitteilte (PDF-Datei).

Analysten hatten allerdings noch deutlich schlechtere Zahlen erwartet. Die eBay-Aktie legte in einer ersten Reaktion nachbörslich deutlich zu. Für das laufende Quartal rechnet eBay mit einem Umsatz von 1,85 Milliarden bis 2,05 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie soll zwischen 0,23 und 0,26 Dollar liegen.

Der eBay-"Marktplatz" setzte 1,22 Milliarden US-Dollar um, 18 Prozent weniger als vor einem Jahr. Den Rückgang erklärt das Unternehmen mit dem starken Dollar und schwierigen ökonomischen Bedingungen. Ende März zählte eBay 88,3 Millionen aktive Nutzer, also solche, die in den zwölf Monaten zuvor Waren angeboten, gekauft oder mitgeboten haben. Vor einem Jahr waren es 86,2 Millionen. Gezählt wird die Zahl der Accounts, mancher Nutzer kann also durchaus mehrmals angemeldet sein.

Mit 10,8 Milliarden US-Dollar wurden auf dem eBay-"Marktplatz" 16 Prozent weniger umgeschlagen als in den drei Monaten bis Ende März 2008. Hier sind Geschäfte mit Fahrzeugen ausgenommen, diese ergaben ein Volumen von 2,1 Milliarden Dollar, das sind im Vorjahrsvergleich 35 Prozent weniger.

Der Umsatz des eBay-Bezahldienstleisters PayPal wuchs um 11 Prozent auf 643 Millionen US-Dollar. Über PayPal wurden in den vergangenen drei Monaten 15,86 Milliarden US-Dollar umgeschlagen, 10 Prozent mehr als voriges Jahr. Der VoIP-Dienst Skype setzte mit 153,2 Millionen US-Dollar 21 Prozent mehr um als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Im vorigen Quartal kamen 38 Millionen Nutzer hinzu, insgesamt sind es nun 443 Millionen. Mitte dieses Monats hatte eBay bekannt gegeben, Skype nächstes Jahr an die Börse bringen zu wollen.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei eBay in US-Dollar
Quartal	Umsatz	Nettogewinn/Verlust
3/00	113,4 Mio.	19,1 Mio.
4/00	134 Mio.	23,9 Mio.
1/01	154,1 Mio.	30,6 Mio.
2/01	180,9 Mio.	24,6 Mio.
3/01	194 Mio.	34,9 Mio.
4/01	219,4 Mio.	25,9 Mio.
1/02	245 Mio.	47,6 Mio.
2/02	266 Mio.	54,3 Mio.
3/02	288,8 Mio.	61 Mio.
4/02	413,9 Mio.	87 Mio.
1/03	476,5 Mio.	104,02 Mio.
2/03	509,3 Mio.	91,8 Mio. (109,7 Mio.*)
3/03	530,9 Mio.	103,3 Mio.
4/03	648,4 Mio.	142,5 Mio.
1/04	756,2 Mio.	200,1 Mio.
2/04	773,4 Mio.	190,4 Mio.
3/04	805,87 Mio.	182,35 Mio.
4/04	935,78 Mio.	205,38 Mio.
1/05	1.031,73 Mio.	256,29 Mio.
2/05	1.086,30 Mio.	291,56 Mio.
3/05	1.106 Mio.	255 Mio.
4/05	1.329 Mio.	279,3 Mio.
1/06	1.390 Mio.	248,3 Mio.
2/06	1.411 Mio.	249,9 Mio.
3/06	1.449 Mio.	280,9 Mio.
4/06	1.719 Mio.	346,5 Mio.
1/07	1.768 Mio.	377,2 Mio.
2/07	1.834 Mio.	375,8 Mio.
3/07	1.889 Mio.	-935,6 Mio. (564 Mio.**)
4/07	2.181 Mio.	531 Mio. (611 Mio.***)
1/08	2.192 Mio.	460 Mio.
2/08	2.195 Mio.	460 Mio.
3/08	2.118 Mio.	492 Mio.
4/08	2.036 Mio.	367 Mio.
1/09	2.021 Mio.	357 Mio.

* Vor der Korrektur wegen Belastungen durch die Verurteilung im Patentverfahren
** ohne Berücksichtigung von Abschreibungen und anderen einmaligen Belastungen
*** ohne Berücksichtigung von einmaligen Belastungen (anw)