IBMs AS/400 wird 20

1988 brachte IBM mit der AS/400 ein neues Rechnersystem für den kommerziellen Einsatz heraus, das heute noch mit über 400.000 Installationen im Einsatz ist.

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Von
  • Berthold Wesseler

Am 21. Juni 1988 stellte IBM die Rechnerserie AS/400 vor, gedacht vor allem für den Einsatz im geschäftlichen Bereich. An dem ständig weiterentwickelten System nahm der Hersteller mehrere Namensänderungen vor: iSeries (2000), iSeries i5 (2003), System eServer i5 (2006) und System i (2007). Heute sind laut IBM weltweit noch mehr als 400.000 Installationen bei über 245.000 Firmenkunden in Betrieb, davon etwa 10.000 Unternehmen aus Deutschland.

Sozusagen als Geburtstagsgeschenk bekommt System i eine neues Herz: IBMs Power6-CPUs. Damit wird es nicht nur leistungsfähiger, sondern gewinnt auch neue Freiheiten. Sein Betriebssystem, einst unter OS/400 geführt und heute i5/OS genannt, läuft auch auf einem System p, dem Nachfolger der 1990 angekündigten Unix-Server RS/6000. Für beide Architekturen steht außerdem Linux zur Wahl.

Frank Soltis, Chef-Entwickler bei IBM in Rochester und Professor für Computer-Engineering an der Universität von Minnesota – der geistige "Vater" der AS/400 – bedauerte im Gespräch mit iX das Aufgehen "seiner" Hardware-Plattform in die Power-Systeme keineswegs. Er sieht darin ihre logische Weiterentwicklung: "Das Betriebssystem bildet als Schnittstelle zwischen Hardware und Anwendungen den Schlüssel für den Markterfolg einer Plattform", betont Soltis. Die Power-Systeme seien ein logischer Schritt in die Zukunft, da darauf bereits heute drei unterschiedliche Betriebssysteme betrieben werden könnten.

Ebenso wichtig ist i5/OS laut Soltis als Integrationsfaktor. Schon bei der Markteinführung der AS/400 habe es als OS/400 unter Beweis gestellt, dass es andere Betriebssystem-Welten (damals das S/36-Betriebssystem SSP) integrieren kann. 1998 sei dann mit der PASE-Umgebung auch Unix eingebettet worden, später kam das Open Source-Quartett Linux, Apache, MySQL und PHP (LAMP) hinzu. In der neuen Kontroll-Middleware PowerVM (vorher Hypervisor), seien viele gemeinsame Kontrollfunktionen des Power-Trios i5/OS, AIX und Linux ausgelagert worden. (Berthold Wesseler) / (rh)