Nach Kritik an Homo-Ehe: Mozilla wollte Eich behalten

Mozillas Direktorium geht in einer FAQ noch einmal auf Brendan Eich ein, der vorige Woche nach Kritik an seiner Unterstützung für einen Gesetzentwurf gegen gleichgeschlechtliche Ehen zurückgetreten war.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 742 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Der frühere Mozilla-CEO Brendan Eich wurde nicht vom Board of Directors zu seinem Rücktritt bewegt. Vielmehr hatten die Direktoren Eich dazu bewegen wollen, bei Mozilla eine andere Aufgabe zu übernehmen, geht aus einer FAQ zu dem Rücktritt hervor. Eich selbst habe aber entschieden, alle Verbindungen zu Mozilla zu kappen. Mozilla sah es nach eigenen Angaben als notwendig an, die FAQ in seinem Weblog zu veröffentlichen, da in den Medien einiges falsch dargestellt worden sei.

Brendan Eich

(Bild: Mozilla)

Eich war nach massiver Kritik an seiner Position zu gleichgeschlechtlichen Ehen vorige Woche von seinem Posten zurückgetreten. Eich, der unter anderem bei der Entwicklung von JavaScript mitarbeitete, war erst vor zwei Wochen zum neuen CEO von Mozilla berufen worden. Danach wurde Kritik an seiner Person laut, weil die Öffentlichkeit wieder darauf aufmerksam wurde, dass er 2008 Befürworter der "Proposition 8", einen Gesetzentwurf gegen gleichgeschlechtliche Ehen in Kalifornien, mit 1000 US-Dollar unterstützt hatte.

Mozilla-Mitarbeiter hatten ihren Chef daraufhin aufgefordert, von seinem Posten zurückzutreten. Mozilla schreibt nun in der FAQ, es seien weniger als zehn der tausend Mitarbeiter gewesen. Niemand von ihnen habe Eich persönlich gekannt. Ein wesentlich größerer Teil der Mozilla-Mitarbeiter habe ihn unterstützt, unter ihnen auch welche, die Eichs Spende kritisiert hätten.

Mozilla betont, nicht auf dem Weg zu einer Organisation für soziale Aktivisten zu sein. Das einzige Ziel sei weiterhin, das Web frei und offen zu halten. Wie viele andere Unternehmen der IT-Branche hätten die Mozilla Corporation und die Mozilla Foundation jahrelang gleichgeschlechtlich Verheirateten finanzielle Vorteile geboten. Dabei verweist Mozilla auf eine Stellungnahme von Ende März dieses Jahres, in der klargestellt werden sollte, dass die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Ehen unterstützt wird. (anw)