YouTube hebt Sperre für Open-Source-Film "Sintel" auf

Nachdem der Fantasy-Kurzfilm "Sintel" am Samstag auf YouTube gesperrt wurde, ist er auf der Videoplattform nun wieder zu sehen. Offenbar handelte es sich um eine irrtümliche Sperre.

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Der unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlichte Fantasy-Kurzfilm "Sintel" ist wieder auf YouTube zu sehen. Googles Videoportal hatte den Film am Samstag bis zum gestrigen Sonntag gesperrt mit dem Hinweis, "Dieses Video enthält Inhalte von Sony Pictures Movies & Shows. Dieser Partner hat das Video aus urheberrechtlichen Gründen gesperrt. Das tut uns leid." Einen Grund dafür, dass die Sperre wieder aufgehoben wurde, gibt YouTube nicht an.

Szene aus "Sintel"

(Bild: YouTube)

Offenbar hatte das Google-Tool Content ID, das automatisiert nach möglichen Rechteverletzungen sucht, einen Fehlalarm ausgelöst und eine Sperre veranlasst. Darauf geht auch ein Eintrag im Weblog der Blender Foundation ein, die den Film produziert hat. Große Firmen wie Sony hätten genügend Einfluss auf YouTube, so dass sie auf die Weise die eingestellten Inhalte abscannen lassen können. Kleinere Unternehmen müssten händisch so genannte Takedown notices, also Sperraufforderungen erteilen.

Ohne eine große Gemeinschaft, die hinter der Blender Foundation stehe, hätte die Sperre möglicherweise länger angehalten, heißt es weiter in dem Blogeintrag. Doch die Community habe dafür gesorgt, dass sie einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde. Kleinere Projekte hätten diese Resonanz möglicherweise nicht. So könnten automatisierte Sperranfragen ihre Werke zunichte machen.

YouTube hat seine automatische Video-Identifizierung Content ID 2007 nach einigen rechtlichen Auseinandersetzungen vor allem mit Plattenfirmen in Betrieb genommen. Dabei werden Titel anhand eines Fingerabdrucks in kurzer Zeit identifiziert. Ende 2012 wurde das System angeblich verfeinert, um irrtümliche Sperrungen zu vermeiden. Zuvor war unter anderem ein Video der NASA unberechtigt gesperrt worden. (anw)