Carsharing: Weltweiter Netzausfall bei car2go

Smarts stehen still: Die weltweit fast 11.000 Kleinwagen der Daimler-Tochter car2go waren am Freitagvormittag für rund drei Stunden offline. Kunden konnten die Autos nicht mieten oder abschließen.

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Totalausfall bei car2go: Bei der Carsharing-Tochter der Daimler AG ging am Freitagvormittag drei Stunden lang gar nichts. Kunden weltweit konnten die blau-weißen Smarts nicht reservieren oder anmieten, Website und Apps zeigten keine freien Fahrzeuge an. Betroffen war der komplette Fuhrpark an allen internationalen car2go-Standorten: Fast 11.000 Autos in 27 Städten in Europa und Nordamerika. Inzwischen ist die Störung behoben.

Beim car2go meldet man sich mit seiner Kundenkarte an, dann kann man mit dem kleinen Smart losbrausen. Wenn er nicht offline ist.

(Bild: Daimler AG)

Ursache war eine technische Panne bei einem Dienstleister, über den die Netzanbindung des Systems läuft, erklärte ein Unternehmenssprecher gegenüber heise online. Server-Arbeiten hätten zu dem Ausfall der Netzanbindung geführt, woraufhin alle Smarts plötzliche offline waren. Damit waren sie weder für die Apps zu sehen, noch konnten Mietvorgänge bearbeitet werden.

Besonders ärgerlich war das für Kunden, die zur Zeit des Ausfalls in einem car2go-Smart unterwegs waren: Sie konnten die Miete nicht mit dem Abstellen des Autos beenden. Der Support riet den Kunden, das Auto manuell abzuschließen und den Schlüssel mitzunehmen. Die Schlüssel wollen dann Servicemitarbeiter beim Kunden abholen. Mietkosten sollen erstattet werden. Offenbar war die Hotline wegen des Ansturms überlastet, sodass nicht alle Kunden gleich durchgekommen sind.

Bei car2go stehen die Mietfahrzeuge frei verteilt im definierten Geschäftsgebiet – "free floating" nennt sich das Modell. In Berlin ist das zum Beispiel die Innenstadt innerhalb des S-Bahn-Rings sowie Teile der angrenzenden Bezirke. Registrierte Kunden können die Smarts mit ihrer Kundenkarte öffnen und anmieten. Nach der Fahrt muss das Fahrzeug wieder im Geschäftsgebiet abgestellt werden. Der Kunde meldet sich dann wieder mit seiner Karte ab und das Fahrzeug wird automatisch verriegelt. Die Abrechnung erfolgt nach Zeit: 29 Cent pro Minute, eine Stunde kostet knapp 15 Euro. Der gesamte Mietvorgang wird über Mobilfunk abgewickelt. Ähnliche Angebote gibt es von BMW und Sixt (DriveNow) und Citroen (Multicity).

Noch analysieren Techniker, was genau zur Störung am Freitag geführt hat. Einen – von einigen Kunden vermuteten – Zusammenhang mit der kürzlich vollzogenen Umstellung der car2go-Kundenkonten auf die ebenfalls zu Daimler gehörende Mobilitätsplattform Moovel gebe es nicht, sagte der Sprecher. Durch den Anschluss an Moovel können registrierte Kunden nun car2go in allen europäischen Städten nutzen. Darüber hinaus können car2go-Kunden damit auch andere Mobilitätsangebote – vom Fahrrad übers Taxi bis zum öffentlichen Nahverkehr und der Bahn – über eine App vergleichen und nutzen. (vbr)