Android TV: Google in der Glotze

Google will (mal wieder) das Wohnzimmer erobern: Fernseher von Sony, Sharp und Philips kommen bald mit Android als Betriebssystem – inklusive Sprachsteuerung und Apps.

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Auf seiner Hauskonferenz Google I/O hat Google einen ersten Einblick in Android TV gegeben. Dabei handelt es sich um einen Ableger von Android, der auf Fernsehern und Set-Top-Boxen laufen soll. Sharp, Sony und TP Vision (Philips) bringen voraussichtlich ab Herbst die ersten TVs mit dem neuen System auf den Markt, kündigte Google an. Razer, Asus und weitere Hersteller wollen Set-Top-Boxen anbieten.

Der Startbildschirm von Android TV. Das Fernsehprogramm läuft im Hintergrund weiter.

Android TV ist noch nicht fertig, deshalb führte Google es nur kurz vor. Das Hauptmenü zeigt die am häufigsten genutzten Inhalte und Apps. Es ist halb transparent, das Fernsehprogramm läuft im Hintergrund weiter. Die Play-Store-Abteilung mit TV-Apps und -Spielen soll erst im Herbst öffnen. Google demonstrierte immerhin ein Basketball-Spiel, bei dem ein Spieler am TV gegen einen zweiten am Tablet antrat.

Bedienen soll man Android TV mit dem Smartphone oder der Smartwatch – durch Tippen und Sprachbefehle. "Zeige alle Oskar-nominierten Filme aus dem Jahr 2002" nannte Google als Beispiel.

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Aus der Sicht von App-Entwicklern ist Android TV ein weiterer Formfaktor neben Smartphone und Tablet. Sie können für TV-Apps dieselben Entwicklungswerkzeuge nutzen und sie gemeinsam mit den Phone- und Tablet-Versionen in ein APK packen.

ChromeCast findet sie alle

In Android TV ist Googles Chromecast eingebaut, man kann also Inhalte vom Smartphone – zum Beispiel YouTube-Videos – an den Fernseher weiterreichen. Chromecast soll nun auch funktionieren, wenn die beiden Geräte nicht im gleichen WLAN angemeldet sind: Das Handy reicht das Video dann über Mobilfunk und Googles Cloud an den Fernseher weiter, wenn TV-Besitzer und Smartphone-Besitzer dieselbe PIN eingeben.

Neuerung bei Chromecast: Man kann nun auch Inhalte vom Smartphone auf den Fernseher schicken, wenn sich beide nicht im selben WLAN befinden.

Auch zeigte Google, wie man zukünftig den Bildinhalt eines Android-Geräts nahezu in Echtzeit an den Stick überträgt. Eine zukünftige App versorgt einen gerade ungenutzten Fernseher mit Fotoalben und weiteren unterhaltenden Gimmicks.

[Update 26.6.:] Wie das Nearby genannte Koppeln von nicht im gleichen WLAN hängenden ChromeCast und Smartphone funktionieren soll, erklärte Google nicht. Es kämen mehrere Faktoren zusammen, nicht nur GPS und WLAN-Ortung, die ja beispielsweise in Mehrfamilienhäusern falsche Ergebnisse liefern können. Eine weitere Technik sei, dass der ChromeCast-Stick am Fernseher ein spezielles Audiosignal abspielt, das das Smartphone digitalisiert und als Token für die Verbindung – vermutlich dann über einen Google-Server [---] nutzt. (cwo)