Microsoft sieht auf dem Mobilmarkt große Wachstumschancen

14 Prozent Marktanteil an allen digitalen Geräten hat Microsoft laut seinem COO Kevin Turner. Das werde nicht so bleiben – nicht zuletzt dank Notebooks und Tablets im Niedrigpreissegment.

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Vor ein paar Tagen hat Microsoft-Chef Satya Nadella die Devise "Mobil und Cloud zuerst" ausgegeben. Auf der nun eröffneten Worldwide Partner Conference (WDC) des Unternehmens in Washington D.C. knüpfte Chief Operating Officer Kevin Turner hier an. Microsoft habe zwar weiterhin unter den PC-Betriebssystemen einen Marktanteil von 90 Prozent, unter allen digitalen Geräten zusammengenommen betrage er aber nur 14 Prozent, sagte er in seiner Keynote laut dem Weblog der Seattle Times. "Die Welt hat sich verändert, sie hat sich entwickelt." Die Wandlung gehe immer schneller vonstatten; allerdings biete sie auch großes Wachstumspotenzial, meint Turner.

Kevin Turner

(Bild: Microsoft)

Mit seinem mobilen Betriebssystem Windows Phone habe Microsoft im Vorjahresvergleich 91 Prozent Wachstum beim Marktanteil erzielt. In 14 Ländern sei das Betriebssystem die Nummer zwei. In 24 Märkten habe Windows Phones einen größeren Marktanteil als Apples iOS. Großen Anteil an der Entwicklung habe der Verkauf des Einsteiger-Smartphones Lumia 520. Laut Turner verkaufe sich das Gerät in seiner Preisklasse am besten. 12 Millionen Stück seien davon bisher verkauft worden.

Neben dem Betriebssystem und den Smartphones fußt Microsofts Strategie auch auf Apps, die vielen Nutzern Geräte erst schmackhaft machen. Für Windows Phone gebe es inzwischen 270.000 Kleinprogramme, der Fundus wachse täglich um 500. Die Apps seien inzwischen 4 Milliarden Mal heruntergeladen worden. Der monatliche Umsatz mit den Progrämmchen sei seit der Veröffentlichung von Windows Phone 8 im Oktober 2010 um das Vierfache angestiegen.

Ein weiteres Feld des von Microsoft anvisierten Mobilmarkts sind Tablets und Notebooks. Um hier seine Präsenz zu vergrößern, könnte HP mit neuen Geräten dem Softwarekonzern unter die Arme helfen. Der Hersteller plant, bis zum Weihnachtsgeschäft 2014 ein Windows-Notebook für 199 US-Dollar auf den Markt zu bringen – und damit Googles Chromebooks anzugehen. Diese Marktnische, in die auch Geräte von Toshiba und Acer vorstoßen sollen, wolle er nicht der Konkurrenz überlassen, sagte Turner. Außerdem plane HP ein Tablet für 99 US-Dollar.

[Update:] Schon im vergangenen Herbst hatte Intel verkündet, dass die hauseigenen "Atom-Celerons" auf 199-Dollar-Geräte wie das HP-Netbook mit dem Codenamen Stream zielen – und Billigversionen des Bay-Trail-T-Atom auf 99-Dollar-Tablets. Mit der stark vergünstigten oder kostenlosen Lizenz für Windows 8.1 mit Bing trägt Microsoft zum Preisrutsch bei. Desktop-PCs mit Windows 8.1 sind in Deutschland inklusive Mehrwertsteuer und gesetzlicher Gewährleistung – in den USA gelten andere Regeln und Fristen – derzeit ab 219 Euro erhältlich (One Computer Sempron 3850), Netbooks ab 260 Euro. [/Update]

Zur WDC erwartet Microsoft insgesamt 16.000 Besucher. Die Konferenz geht bis Donnerstag und soll den Partnern des Unternehmens viele Neuigkeiten auch aus dem Cloud-Bereich bieten. (anw)