US-Whistleblower Drake: Snowden muss in Russland bleiben

Am morgigen Donnerstag läuft das Visum für den in Russland lebenden Whistleblower Edward Snowden ab. Gegenüber australischen Medien erklärte Thomas Drake, ein Vorbild von Snowden, dass dieser am besten in Russland bleiben sollte.

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Anders als der deutsche Justizminister Heiko Maas (SPD) meinen die Whistleblower Thomas Drake und Jesselyn Radack, dass Edward Snowden derzeit nicht in die USA zurückkehren kann. In einem Interview begründete Drake dies mit dem Haftbefehl gegen Edward Snowden. Gemäß den US-Gesetzen gegen Spionage könnte die Öffentlichkeit bei der Gerichtsverhandlung nach Snowdens Rückkehr ausgeschlossen werden. Snowden würde damit "in der Versenkung verschwinden" und in Isolationshaft gehalten werden, erklärte Drake.

Thomas Drake

(Bild: Thomas Drake )

Der ehemalige Whistleblower und Zeuge des NSA-Untersuchungsausschusses Thomas Drake hält derzeit zusammen mit seiner Anwältin Jesselyn Radack in Australien Vorträge über den NSA-Skandal und das Whistleblowing. Beide wurden befragt, was sie von Maas' These halten, nach der Snowden in die USA zurückkehren sollte. Beide verneinten dies. Angesichts der Tatsache, dass die europäischen Regierungen einen Raum der Feigheit bildeten, müsse er in Russland bleiben.

Jesselyn Radack verglich die von Snowden angestiftete Aufklärung der NSA-Machenschaften mit einem Langstreckenlauf. An seinem Aufenthalt in Russland seien die Vereinigten Staaten schuld, weil sie Snowdens Pass während seiner Ausreise aus Hongkong eingezogen haben. (anw)