Mozilla, Wordpress, Kickstarter und andere demonstrieren für Netzneutralität

Für den kommenden Mittwoch rufen diverse Unternehmen und andere Organisationen dazu auf, gegen ein Internet mit Überholspuren zu protestieren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 18 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Die Grafik können Website-Betreiber einbinden

(Bild: battleforthenet.com)

Bürgerrechtler, Unternehmen und andere Organisationen wollen am kommenden Mittwoch, dem 10. September, zeigen, wie ein Internet ohne Netzneutralität aussehen würde. Dafür sollen Website-Betreiber eine Grafik mit einem "spinning wheel of death" einbetten, dem weithin bekannten animierten Ladesymbol. Private Internetnutzer können alternativ das Ladesymbol zu ihrem Avatar machen oder es über Facebook und andere soziale Netzwerke teilen.

Netzneutralität

Netzneutralität bedeutet, dass Inhalte im Internet gleichberechtigt ihren Weg finden. Vor allem Provider und Carrier wollen aber beispielsweise für Videos extra zu bezahlende Überholspuren einbauen. Für User entstünde ohne Netzneutralität ein Zweiklassen-Internet.

Initiatoren der Aktion "Battle for the net" sind unter anderem die American Civil Liberties Union, die Mozilla Foundation, die Crowdfunding-Plattform Kickstarter, Greenpeace und die WordPress-Entwickler. Sie richten ihren Protest vor allem gegen die großen Kabelnetzbetreiber und Internetprovider Comcast, Verizon, Time Warner Cable und AT&T. Diese planten, willkürliche Gebühren und unterschiedliche Übertragungsraten im Netz einzuführen. Wenn ihnen dies gelänge, stürbe das Internet, meinen die Aktivisten.

Hintergrund der Aktion sind Vorschläge der US-Regulierungsbehörde Federal Communication Commission (FCC) zur Netzneutralität vom Mai dieses Jahres. Die FCC will Netzbetreibern die Möglichkeit geben, bestimmten Anwendungen gegen Entgelt höhere Leitungskapazitäten und Übertragungsqualitäten zu garantieren. Kritiker, darunter namhafte Unternehmen wie Google, Facebook und Microsoft sowie zahlreiche Netzaktvisten, sehen darin den Einstieg in ein Internet für Arme und Reiche.

Am 10. September endet die zweite Kommentarrunde der FCC, in der auf bisher eingegangene Kommentare zu den Regulierungsvorschlägen Stellungnahmen abgegeben werden können. Auf die erste Runde hat es eine Rekordresonanz gegeben. 670.000 Eingaben waren digital eingegangen. (anw)