Black Ops II: Activision wehrt Schadenersatzansprüche von Panamas Ex-Diktator ab

Manuel Noriega, der in den 80er Jahren über Panama herrschte, sah sein Konterfei missbräuchlich in einem Spiel der Reihe "Call of Duty" verwendet und klagte. Nun ist er damit vor Gericht gescheitert.

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Der ehemalige panamaische Diktator Manuel Noriega bekommt keinen Schadenersatz vom Videospiele-Hersteller Activision. Ein Gericht in Kalifornien hat entschieden, seine Klage abzuweisen, wie aus einer Mitteilung des Unternehmens hervorgeht.

Noriega sah seine Persönlichkeitsrechte verletzt, weil Activision aus Gewinnerzielungsabsicht missbräuchlich sein Konterfei für eine Figur in seinem Videospiel "Call of Duty: Black Ops II" aus dem Jahr 2012 verwendet habe, ohne dafür um Erlaubnis gefragt zu haben. Noriega hatte daher im Juli dieses Jahres in Los Angeles vor Gericht Schadenersatz und entgangene Gewinne eingefordert.

Activision, unter anderem vertreten durch den früheren New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani, sah sich durch das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung geschützt. Das Unternehmen beantragte im September beim Los Angeles Superior Court, die Klage abzuweisen. Dem sei das Gericht nach der mündlichen Verhandlung Mitte Oktober gefolgt, heißt es nun.

Giuliani sieht die Entscheidung als wichtigen Sieg für die freie Rede an. Noriegas Klage sei von Anfang an absurd gewesen. Activision-CEO Bobby Kotick erläuterte, die Spielreihe Call of Duty beziehe sich auf historische Ereignisse, vom Zweiten Weltkrieg bis hin zum Kalten Krieg. Es sei Tradition, dass darin "Schurken wie Fidel Castro und Manuel Noriega und gefeierte Helden wie Präsident John F. Kennedy" auftauchen.

Der vermutlich nun 80 Jahre alte Noriega herrschte in den Jahren 1983 bis 1989 über Panama, bis er nach einer US-Invasion abgesetzt wurde. 1992 wurde er in den USA unter anderem wegen Drogenhandels und Geldwäsche verurteilt. Nachdem er 2010 seine Haftstrafe abgesessen hatte, wurde er nach Frankreich ausgeliefert, wo Noriega in Abwesenheit wegen Mordes und Geldwäsche verurteilt worden war. 2011 wurde Noriega zurück nach Panama überführt, wo er derzeit wegen Mordes eine Haftstrafe von 20 Jahren absitzt. (anw)