Fairlötet: Recyceltes Lötzinn für Bastler und Hersteller

Die faire Maus und das Fairphone haben es vorgemacht, bald sollen viele weitere kleine Unternehmen und Bastler fairer produzieren können: mit Lötdraht aus recyceltem Zinn.

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Bislang erfahren Nutzer nichts über die Herkunft ihres Lötzinns. "Fairlötet" will das ändern.

(Bild:  Emilian Robert Vicol)

Die Initiative "Fairlötet" will eine Grundlage für fairere und umweltfreundlichere Elektronik schaffen: Sie will Bastlern und kleinen Unternehmen einen Lötdraht aus recyceltem Zinn anbieten.

Die faire Maus habe gezeigt, dass es einen Markt für sozialverträgliche Elektronik gibt, sagt Sebastian Beschke, einer der fünf Fairlötet-Macher. Nachahmer könnten bislang allerdings kaum etwas über die Herkunft ihres Lötzinns erfahren. Sie müssten befürchten, dass es "unter katastrophalen Bedingungen" gefördert wurde.

"Rohstoffabbau führt in der Regel zur Verdrängung von Menschen, zerstört die Umwelt, verbraucht endliche Ressourcen und ist somit unfair", sagt Beschke. Recycling stelle daher die beste Lösung dar.

Zurzeit fragen die Fairlötet-Macher ihre potenziellen Kunden, welche technischen Eigenschaften sie sich für den Lötdraht wünschen. 2015 soll er dann zu kaufen sein – und nachweisbar aus recyceltem Zinn bestehen.

Nach Angaben des Verbandes der Zinnindustrie wird ungefähr ein Drittel aller Zinnprodukte aus recyceltem Zinn hergestellt. Hersteller verraten bislang allerdings in der Regel nicht, woher sie ihr Zinn beziehen.

Umweltschützer kritisieren vor allem die Arbeits- und Umweltbedingungen beim Zinn-Abbau in Indonesien, wie c't in der aktuellen Ausgabe 24/14 berichtet:

Zinn-Abbau in Indonesien (9 Bilder)

Zinngrube auf der indonesischen Insel Bangka: Seit 2012 berichten Reporter und Umweltschützer über Umweltzerstörung und lebensgefährliche Arbeitsbedingungen beim Zinn-Abbau in Indonesien.
(Bild: Marten van Dijl/Milieudefensie)

(cwo)