Facebook: Behördenanfragen nach User-Daten nehmen um 24 Prozent zu

Im ersten Halbjahr haben Behörden weltweit 35.000 Mal Facebook nach Nutzerdaten gefragt. Das sind 24 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

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Behördenanfragen an Facebook nehmen um 24 Prozent zu
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Im ersten Halbjahr 2014 haben Behörden weltweit insgesamt knapp 35.000 Anfragen an Facebook gerichtet, um Nutzerdaten zu erlangen. Das ist ein Anstieg von 24 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2013, teilt Facebook mit. Im gleichen Zeitraum hat die Anzahl der aufgrund lokaler Gesetze beanstandeten Posts auf dem Sozialen Netzwerk um 19 Prozent zugenommen.

In Deutschland haben Behörden von Januar bis Juni 2014 2537 Anfragen zu 3078 Nutzerkonten gestellt. Zu knapp 34 Prozent von ihnen hat Facebook laut seinem dritten Transparenzbericht Daten herausgegeben. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 1886 Anfragen zu 2068 Konten. 37 Prozent davon wurden beschieden. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden 34 Inhalte eingeschränkt, da in ihnen der Holocaust geleugnet wurde. Für das erste Halbjahr 2013 liegt hierfür keine Vergleichszahl vor, im zweiten Halbjahr 2014 wurden 84 Inhalte eingeschränkt.

Behörden stellen im Rahmen offizieller Untersuchungen manchmal Datenanfragen über Personen, die Facebook nutzen, erläutert das Social Network. Die meisten Anfragen beziehen sich auf strafrechtliche Fälle wie Raubüberfälle oder Entführungen. In vielen dieser Fälle beziehen sich die Regierungsanfragen auf allgemeine Nutzerinformationen wie Name und Nutzungsdauer. Andere Anfragen beziehen sich auf protokollierte IP-Adressen oder Kontoinhalte.

"Jede einzelne Anfrage, die wir erhalten, wird auf rechtliche Angemessenheit geprüft", beteuert Facebook. "Wir fordern von den offiziellen Stellen eine detaillierte Darlegung der rechtlichen und sachlichen Grundlagen ihrer Anfrage, und wir weisen diese ab, wenn wir Rechtsmängel oder eine übermäßig breite oder vage Informationsanforderung feststellen." Selbst wenn Facebook feststelle, dass das Unternehmen zur Offenlegung verpflichtet wäre, gebe es häufig nur allgemeine Nutzerinformationen heraus. (anw)