Wechsel zu Android und Co.: Apple erlaubt iMessage-Abschaltung im Web

Wer von einem iPhone zu einem Gerät mit anderem Betriebssystem wechselt, kann Probleme mit der Zustellung von SMS bekommen – andere iPhone-Nutzer senden diese dann möglicherweise noch per iMessage. Apple bietet im Web nun Abhilfe.

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Wechsel zu Android und Co.: Apple erlaubt iMessage-Abschaltung im Web

Deaktivierung von iMessage über Apples neues Webwerkzeug.

(Bild: Screenshot Apple.com)

Lesezeit: 2 Min.

Nutzer von iPhones versenden Textnachrichten normalerweise automatisch per iMessage, wenn der Empfänger ebenfalls ein iPhone hat – die Standard-SMS wird ersetzt. Das hat einige Vorteile, solange man im Apple-Universum bleibt: Bei iMessage fallen nur Datenpreise und keine zusätzlichen SMS- oder MMS-Gebühren an, zudem sind die Nachrichten verschlüsselt.

Wer allerdings von seinem iPhone auf andere Geräte, etwa Android- oder Windows-Phone-Smartphones, wechselt, kann Probleme bekommen: Freunde und Bekannte mit iPhones versuchen dann unter Umständen, weiterhin iMessages zu versenden, die im Nirgendwo landen, sollte man nicht über ein weiteres iMessage-Empfangsgerät (iPad, iPod touch oder Mac mit entsprechender Rufnummerneinstellung) verfügen.

Das Problem ist Apple-seitig schon länger bekannt. Zur Lösung rät der Hersteller, die iMessage-Funktion vor der Abgabe des iPhones zu deaktivieren. Nicht immer klappte dies jedoch unfallfrei, weshalb Apple erst im Mai Bugfixes für die iMessage-Nummernfreigabe in iOS ankündigte, die offenbar auch umgesetzt wurden.

Doch was ist, wenn man das iPhone nicht mehr zur Verfügung hat? Dabei half bislang nur, den Apple-Support zu kontaktieren und zu hoffen, dass der helfen kann. Ein neues "Self Service"-Werkzeug auf Apple.com soll nun leichter Abhilfe schaffen. Es wurde am Wochenende in englischer Sprache freigegeben und gibt Tipps, was zur iMessage-Deregistrierung notwendig ist.

Hat man das iPhone noch, zeigt Apple, wie man die iMessage-Funktion am Gerät loswird. Ist das iPhone nicht mehr vorhanden, gibt es ein Webformular, in das man seine Mobilfunknummer eintippen muss. Das funktioniert auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Anschließend erhält man einen Code per SMS. Diesen gibt man dann auf der gleichen Seite ein und anschließend sollte der iMessage-Spuk ein Ende haben.

Apple hat unterdessen wegen der iMessage-Probleme auch mit Rechtsstreitigkeiten zu tun: Eine Gruppe von Android-Wechslern hat den Konzern im Mai mit Hilfe einer auf Sammelklagen spezialisierten Kanzlei in den USA vor den Kadi gezogen. Im November wurde zudem eine zweite Klage eingereicht, die Apple vorwirft, angeblich gegen ein Gesetz in den USA zu verstoßen, das ein "illegales Abhören" untersagt – damit meinen die Kläger in diesem Fall die Entgegennahme der iMessages, ohne diese an iPhone-Wegwechsler weiterzuleiten. (bsc)