Miami: Polizisten fluten Waze mit Falschmeldungen

Polizisten erstellen in der Google-App Waze Falschmeldungen über die Sichtung von Polizeistreifen. Das berichtet ein Fernsehsender aus Miami.

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Waze-Screenshot

Schau, schau, der Kommissar geht um – bisweilen aber nur virtuell.

(Bild: Waze)

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In Miami versuchten Hunderte Polizisten, das Crowdsourcing der Google-App Waze zu unterminieren. Sie erstellen in der App bewusst tatsachenwidrige Meldungen. Das berichtet der TV-Sender NBC 6.

Waze-Benutzer melden unter anderem, wo sie Polizeistreifen sehen und wo Radarfallen oder Ampelkameras eingesetzt werden. Diese Daten stehen dann anderen Usern zur Verfügung. Nun aber stellen echte Polizisten falsche Meldungen ein.

So bewirbt der Google Play Store das Feature.

(Bild: Google)

Sie melden Streifen, wo zu der Zeit gar keine sind. Diese Crowdsourcing-Sabotage soll in Zusammenhang mit der Angst vor Attentaten auf Ordnungshüter stehen. Fraglich ist, ob potenzielle Polizistenmörder Waze benötigen, um ihre Zielsubjekte zu finden. Es geht wohl eher darum, Kraftfahrer dazu anzuhalten, die Verkehrsvorschriften einzuhalten.

In den rot markierten Staaten darf die Polizei Kraftfahrer zwecks Alkoholkontrolle anhalten.

(Bild: Gemeinfrei (NHTSA))

Um den Kampf gegen Alkohol am Steuer geht es bei den Fake-Einträgen allerdings nicht. In mehreren US-Staaten, darunter auch Florida, müssen die Behörden ihre Alkohol-Kontrollpunkte nämlich im Voraus öffentlich ankündigen. Das wird aus dem vierten Zusatzartikel der US-Verfassung abgeleitet, der "unreasonable searches" (etwa: willkürliche Durchsuchungen) untersagt.

Die föderale Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA empfiehlt in ihren Richtlinien sogar die "aggressive" Kundmachung. Das soll auch bei den nicht kontrollierten Verkehrsteilnehmern einen abschreckenden Effekt haben. In einigen Staaten sind Alkohol-Checkpoints hingegen grundsätzlich illegal. (ds)