Google rudert zurück: Keine out-of-the-box-Verschlüsselung bei Android

Eigentlich sollte die Systemverschlüsselung von Android-Geräten mit der aktuellen Version 5.0 Lollipop obligatorisch sein. Doch nun macht Google einen Rückzieher und beschränkt die Vorgabe auf Geräte der Nexus-Serie.

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Android

(Bild: dpa, Andrea Warnecke)

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Nutzerdaten auf Android-Smartphones und -Tablets sind von Werk aus nicht optimal geschützt und im schlimmsten Fall könnten Dritte die Daten einsehen. Dementsprechend versicherte Google bereits im September vergangenen Jahres, dass die grundsätzlich mögliche Verschlüsselung mit der Android-Version 5.0 standardmäßig aktiviert sein soll.

Einem aktuellen Android-Kompatibilitäts-Bericht zufolge lässt der Internetgigant die Aktivierung nun aber doch weiter in den Händen der Nutzer; rät aber gleichzeitig dringend dazu, die Verschlüsselung zu nutzen. Letztlich verschiebt Google die Voreinstellung auf eine spätere, nicht näher spezifizierte Android-Version.

Die Technikportale Ars Technica und ZDnet bestätigen diesen Umstand im Zuge der Tests des neuen Samsung Galaxy S6 und Motorola Moto E. Eine Sonderstellung nehmen Googles Nexus-Geräte ein: das Nexus 6 und Nexus 9 warten nach dem ersten Einschalten mit einer Systemverschlüsselung auf.

Über die Gründe für Googles Entscheidung kann man derzeit nur spekulieren. Ars Technica und weitere Quellen führen an dieser Stelle mögliche Performance-Probleme an, denn vor allem älteren Geräten könnte im Zuge der rechenintensiven Systemverschlüsselung schnell die Puste ausgehen.

Mit dem Gedanken der Standard-Verschlüsselung will Google indes mit Apple gleichziehen – iOS-Geräte bieten bereits seit Jahren eine Komplettverschlüsselung ab Werk. (des)