Ausprobiert: Die Apple Watch und ihre Funktionen

Nachdem Apple Details, Preise und Verfügbarkeit seiner Smartwatch bekannt gab, konnte Mac & i die Apple Watch antesten: Erste Eindrücke zu Bedienung und Funktionen, nicht nur im Video festgehalten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 530 Kommentare lesen
Ausprobiert: Die Apple Watch und ihre Funktionen
Lesezeit: 5 Min.
Inhaltsverzeichnis

Wurde die Apple Watch auf der ersten Vorstellung in Cupertino nur mit selbstablaufenden Demos unter Glas gezeigt, durften die Journalisten sie nach dem Ende der Video-Übertragung von Apples "Spring-Forward"-Event im Berliner Apple Store selbst anziehen und ausprobieren. In Grenzen jedenfalls: Die Apple-Mitarbeiter demonstrierten jeweils einen festgelegten Ausschnitt des Funktionsumfangs. Zuvor wischten sie stets den für Fingerabdrücke durchaus anfälligen Bildschirm sorgfältig mit einem Mikrofasertuch sauber: Alles sollte perfekt aussehen.

Es gab zig unterschiedliche Varianten zu bewundern, von der klassischen "Apple Watch" aus Edelstahl über die "Sport" im Aluminiumgehäuse (das günstigste Modell) bis zur goldenen "Edition", mit 38 mm vertikaler oder 42 mm Seitenlänge, an allen möglichen Armbändern.

Seit vor einigen Monaten die Gehäusemaße und vor allem die Dicke von 12 mm erstmals kursierten, stellten wir uns die Uhr wesentlich klobiger und unhandlicher vor als sie sich tatsächlich anfühlt. Sie ist weder schwer noch unbequem zu tragen – auch nicht für jemanden, der seit 20 Jahren keine Uhr mehr trug.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Nach wenigen Sekunden legt sich die Apple Watch schlafen, um den Akku zu schonen. Dreht man den Arm Richtung Kopf, um draufzuschauen, erkennt sie das mit Hilfe ihrer Bewegungssensoren – um dann das Display zu aktivieren und die Zeit im jeweils konfigurierten Thema anzuzeigen. Auf die Uhranzeige soll sie sich übrigens reduzieren, wenn der Akku schwächelt, bei normaler Nutzung nach etwa 18 Stunden.

Erweiterte Funktionen stehen dann nicht mehr zur Verfügung, bis man die Uhr wieder auflädt, was laut Apple zwei Stunden dauert. Beides konnten wir in Berlin nicht ausprobieren: Die Demo-Uhren waren selbstverständlich vollgeladen.

Betätigt man die "digitale Krone", kommt der Homescreen mit seinen runden Icons für die Funktionen und vorinstallierten Apps in den Vordergrund. Mit einem Drehen an der Krone vergrößern sie sich stufenlos; per Fingertipp ruft man sie auf. In der Musik-App scrollt man mit der Krone beispielsweise durchs Hauptmenü, dessen Funktionen (Interpreten, Songs, Playlisten ...) wiederum der Fingertipp auslöst.

So kann man nach und nach alle Apps und Funktionen erkunden, von der Foto- über die Fitness- und Workout-App bis hin zum Navigationsassistenten. Sie lassen sich auf dem Homescreen beliebig umarrangieren. Ein Druck auf die Krone führt zurück zum Homescreen, ein weiterer zum Ziffernblatt.

Über den Button unter der Krone gelangt der Besitzer stets zu seinen Kontakten, durch deren kreisförmig angeordnete Anfangsbuchstaben er wiederum mit der Krone scrollen kann. In der Mitte erscheinen jeweils die passenden Gesichtsfotos, so sie denn hinterlegt sind. Von hier aus kann man Anderen erweiterte Kurznachrichten schicken, aufs Display gemalte Blümchen oder Herzen etwa.

Auf Wunsch wird der Puls des Besitzers über die Sensoren auf der Uhrunterseite abgefragt und dann via Internet und Taptic Engine auf das Handgelenk des anderen übertragen, sodass der ihn live spüren kann. Das ist eine nette Spielerei.

Ein Wischen von unten ruft die "Glances" hervor, das sind jene schnell erreichbaren Miniansichten von Apps, die auf eine Display-Seite passen und etwa ein Kalenderblatt, das aktuelle Wetter oder Bedienelemente des Musik-Players anzeigen können, jeweils weitgehend konfigurierbar. Zwischen den Glances wechselt man durch horizontales Wischen. Auf den Demo-Uhren waren auch bereits einige Apps von Drittanbietern installiert, Instagram etwa oder Uber Cars. Ob dieselbe Auswahl auch auf den finalen Geräten eingerichtet sein wird, blieb unklar.

Apple spricht ganz neue Zielgruppen an: Für viele ist die Watch sicherlich mehr Modeaccessoire oder Statussymbol als Nerd-Spielzeug.

Mit einem "Force Touch", einem etwas festeren Fingerdruck auf eine Ansicht oder App, lässt sich diese dem individuellen Geschmack des Besitzers anpassen, so auch die Uhrzeitanzeige. Neben klassischen analogen Ziffernblättern stehen hübsch animierte Varianten bereit, von der Micky Maus, die im Sekundentakt mit dem Fuß wippt bis hin zum Flügelschlag eines Schmetterlings (vgl. Artikel in Mac & i Heft 6/2014, S. 30).

Nicht nur die Farben, sondern auch die in den vier Ecken platzierten Zusatzfunktionen – etwa eine Stoppuhr, eine Datumsanzeige, die Mondphase ... – kann der Besitzer festlegen, wodurch unzählige Variationsmöglichkeiten zusammenkommen. Alles ist gut lesbar und harmonisch aufeinander abgestimmt, wie bei Apple üblich.

Da es außer dem Touchscreen nur zwei Bedienelemente gibt, muss man sich an die Bedienung – insbesondere an die der digitalen Krone – erst gewöhnen, doch das dürfte nicht allzulange dauern. Sie ist jedenfalls eine prima Alternative zum Touchscreen, den der Finger beim Bedienen ja großenteils verdeckt. Obendrein nimmt Siri Sprachkommandos entgegen.

Wie schon beim iPhone werden das wahre Potenzial der Apple Watch erst die zusätzlichen Apps erschließen können. Zum Verkaufsstart am 24. April dürften viele zum Download bereit stehen. Ab 10. April können Interessierte die Uhr in den Apple Stores ausgiebig ausprobieren – und natürlich vorbestellen. Apple richtet sich auf Millionen ein.

Apple Watch (17 Bilder)

Hands-On – die edle Edition

Die Edition macht in ihrem Gold-Gehäuse optisch viel her – der Preis auch.

Apps für die Apple Watch (6 Bilder)

SPG - Der Hotelzimmerschlüssel

Mit der SPG-App öffnet man in Hotels seine Zimmertür.

[Update 10.03.2015 16:25 Uhr] Das Gehäuse der Apple Watch Sport ist aus Aluminium und nicht aus Kunststoff – wir bitten den Fehler zu entschuldigen. (se)