G20: Persönliche Daten von Staats- und Regierungschefs erreichten falschen Adressaten

Ein Mitarbeiter der australischen Einwanderungsbehörde hat Daten von 31 Teilnehmern des G20-Gipfels vom November 2014 versehentlich an einen falschen Adressaten geschickt. Betroffen ist auch Bundeskanzerlin Angela Merkel.

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G20: Persönliche Daten von Staats- und Regierungschefs erreichten falschen Adressaten

Gruppenbild der Teilnehmer des G20-Gipfels in Brisbane

(Bild: dpa)

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Persönliche Daten von Teilnehmern des G20-Gipfeltreffens Mitte November im australischen Brisbane haben versehentlich den falschen Adressaten erreicht. Der britische Guardian berichtet, ein Mitarbeiter der australischen Einwanderungsbehörde habe die Daten an ein Mitglied des dortigen Organisationskomitees der Asien-Fußballmeisterschaft geschickt. Dabei habe er nicht aufgepasst, dass sein E-Mail-Programm – Microsoft Outlook – im Adressfeld den falschen Ansprechpartner automatisch vervollständigt hatte.

Weitergeschickt haben soll der Mitarbeiter Namen, Geburtsdaten, Titel und Position, Passnummer, Visanummer von 31 Premierministern, Präsidenten und anderen Vertretern der G20-Länder. Betroffen sind unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel, der chinesische Präsident Xi Jinping, der russische Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Barack Obama. Nach dem Fauxpas hat sich die Einwanderungsbehörde laut Guardian per E-Mail an den australischen Datenschutzbeauftragten gewandt und um Rat gefragt. Mit Hilfe eines Informationsfreiheitsgesetzes habe die Zeitung diese E-Mail einsehen können.

In der E-Mail heißt es, es sei unwahrscheinlich, dass die Daten an die Öffentlichkeit gelangt seien. Der versehentliche Adressat habe die E-Mail nicht weitergeleitet und sofort gelöscht. Auch habe es sich nicht um einen Systemfehler gehandelt, sondern um "menschliches Versagen". Die Daten bedeuteten auch kein erhöhtes Risiko für die Staatenlenker, diese müssten über den Vorfall nicht informiert werden. (anw)