Stromzählersteuerung über LTE
Energieversorger kommunizieren bisher über reguläre Internetleitungen oder über das Stromnetz mit intelligenten Stromzählern. Laut Tests von Ericsson soll das auch per LTE funktionieren.
Schlaue Stromzähler (links im Bild) sollen laut Ericsson auch stabil per LTE kommunizieren.
Ericsson, Telefonica Deutschland und Forscher der RWTH Aachen haben gemeinsam im Versuch gezeigt, dass intelligente Stromzähler stabil per LTE kommunizieren können. Laut einer Mitteilung des schwedischen Netzwerkausrüsters stellt LTE damit eine flexible Alternative zur Anbindung der Stromzähler per Ethernet oder mittels Powerline über das Stromkabel dar.
Im Test mit einer Ericsson LTE-Basisstation am Eon Research Center der RWTH Aachen konnten die schlauen Stromzähler selbst dann mit einer Gegenstelle kommunizieren, wenn die Basis stark ausgelastet war. Für die Datenübertragung kamen per Quality of Service (kurz QoS) priorisierte MMS-Nachrichten zum Einsatz. [Update: Hierbei handelt es sich nicht um Multimedia-Nachrichten, sondern um Daten gemäß der Manufacturing Messaging Specification. Das Protokoll dient etwa zur Kommunikation von Automatisierungssystemen untereinander. :Update] Diese Daten trafen stets mit einer Latenz von unter 100 Millisekunden bei der Gegenstelle ein.
(Bild: Ericsson)
Gründe für intelligente Stromzähler
Die im englischen als Smart Meter bezeichneten Stromzähler mit Verbindung zum Internet helfen Stromanbietern laut Ericsson bei der Verbreitung erneuerbarer Energien in ihren Stromnetzen. So sollen schlaue Stromzähler die Kunden etwa darüber informieren, wann besonders viel Solarstrom oder Windenergie zur Verfügung steht. Auf diese Weise könnten Anbieter etwa über besondere Tarife ihre Kunden dazu bewegen ihr Stromnutzungsverhalten an die Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien anzupassen.
Professor Monti von der RWTH Aachen erklärte zudem, dass der Einsatz von intelligenten Stromzählern bei der Umrüstung der Stromnetze zu Smart Grids hilft. Mit solchen verwaltbaren schlauen Stromnetzen können die Anbieter gezielt einen höheren Anteil erneuerbarer Energien einspeisen ohne die Zuverlässigkeit zu gefährden. (fkn)
