Unsichere IT in Flugzeugen: FBI möchte Security-Experten belangen

Seit Jahren beschäftigt sich Chris Roberts mit unsicheren Netzen an Bord von Flugzeugen. Im Februar sprach er mit dem FBI. Ein Scherz-Tweet im April gab dem FBI Anlass, gegen Roberts vorzugehen.

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Flugzeugkabine mit Monitoren in den Sitzlehnen

Die verschiedenen Netze an Bord von Flugzeugen sind offenbar nicht immer so strikt von einander getrennt, wie sich das der gemeine Passagier vorstellt.

(Bild: Jetstar Airways CC-BY-SA 2.0)

Lesezeit: 1 Min.

Diese Karikatur erschien erstmals in der c't 1/2003.

(Bild: Ritsch-Renn für Heise. Die Verwendung wird c't-Lesern zum individuellen Gebrauch gestattet. Jede Weiterverbreitung / Wiederveröffentlichung ist untersagt.)

Chris Roberts ist Experte für IT-Security und lebt in den USA. Er hat nach eigenen Angaben herausgefunden, dass an Bord von Flugzeugen eingesetzte Unterhaltungssysteme von Panasonic und Thales unsicher sind. Über Ethernet-Anschlüsse unter den Passagiersitzen könne man sich mit Standardpasswörtern Zugriff verschaffen. Schlimmer noch: Von dort könne man zu kritischen Flugzeugsystemen durchdringen und die Steuerung des Flugzeugs beeinflussen.

Im Februar und März legte er seine Erkenntnisse dem FBI offen. Am 15. April schickte er von einer Boeing 737 aus einen Scherz-Tweet. "Sollen wir mit den Triebwerks-Meldungen spielen? Die Sauerstoffmasken auslösen?" tweetete er sinngemäß. Am übernächsten Flughafen seiner Reise holte ihn das FBI ab.

Die Ermittler [Update] interpretieren eine Aussage Roberts so, dass er 2014 einmal aktiv auf die Steuerung eines Flugzeugs zugegriffen habe [/Update]. Belangen möchten sie ihn offenbar wegen unbefugten Eindringens in Computersysteme, wie das kanadische Aboriginal Peoples Television Network (APTN) herausgefunden hat. Sollte der Mann angeklagt werden, droht ihm eine mehrjährige Haftstrafe.

Mehr dazu bei Telepolis:

(ds)