Studie: Köln ist Deutschlands digitalste Großstadt

Laut einer Beratungsgesellschaft führt Köln bei Online-Angeboten für Bürger und beim Breitbandausbau im Städtevergleich vor Hamburg und München. In vielen Kommunen gebe es zuwenig Geld für Investitionen in die Digitalisierung.

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Studie: Köln ist Deutschlands digitalste Großstadt

(Bild: freeimages.com)

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Eine jetzt veröffentlichte Studie von Pricewaterhouse Coopers (PwC) sieht Köln hierzulande ganz vorn im Bereich digitaler Bürgerdienstleistungen und E-Government. An zweiter und dritter Stelle folgen Hamburg und München. In die Top Ten der am stärksten vernetzten Großstädte schaffen es zudem unter anderem Bonn, Düsseldorf, Leipzig und Berlin.

Für die Untersuchung hat das Beratungshaus Gemeinden mit mehr als 50.000 Einwohnern und alle Landkreise Deutschlands zum Stand und den Herausforderungen der Digitalisierung befragen lassen. Zusätzlich hat die Firma die 25 bevölkerungsreichsten Städte Deutschlands unter die Lupe genommen und aus den Ergebnissen die Rangliste erstellt. Grundlage dafür sind 20 Indikatoren aus den Bereichen Verwaltung und Politik, Kommunikation, Infrastruktur und Energie. Dabei geht es etwa darum, ob Breitbandanschlüsse mit über 50 MBit/s verfügbar sind, Möglichkeiten zur Online-Terminvereinbarungen bei Ämtern oder zu freien Kita-Plätzen bestehen oder Handy-Tickets für Busse und Bahnen erworben werden können.

In Köln überzeugte die Berater vor allem eine "digitale Willkommenskultur": schon eine knappe Viertelstunde nach einer Anfrage zu einem Zuzug in die Rheinmetropole erhielten sie dazu eine ausführliche Antwort. Bei Hamburg imponierte ihnen der "Melde-Michel", mit dem die Hansestadt auch Beschwerden entgegennimmt, in der bayerischen Landeshauptstadt die breite Palette an Offerten zur Bürgerbeteiligung übers Netz.

PwC rügt, dass viele Kommunen keine klaren Digitalstrategien haben und es zudem an der Umsetzung vorhandener Vorgaben hapert. Ein wesentliches Hindernis sei "nach wie vor der schleppende und lückenhafte Ausbau eines leistungsfähigen Breitbandnetzes". Notwendige Investitionen in die "Zukunftsfähigkeit der Städte" scheiterten zu oft "an der prekären kommunalen Haushaltslage". PwC rät Städten und Gemeinden, die Digitalisierung zur Chefsache zu machen, einen "Chief Digital Officer" als zentralen Zuständigen im Rathaus einzuführen, die Nutzer in den Mittelpunkt zu stellen und "Mut zur Glasfaser" zu haben. (vbr)