Computex: Billiger Mini-PC-Barebone, vielleicht mit 4K-Unterstützung

Wohl auf der Computex nächste Woche in Taipei wird Intel die neuen Billig-NUCs mit Atom-Celeron oder Atom-Pentium der 14-nm-Generation Braswell zeigen.

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Intel Braswell-NUC NUC5CPYH mit Celeron N3050

Intel Braswell-NUC NUC5CPYH mit Celeron N3050

(Bild: Intel)

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Für die unter dem Codenamen "Pinnacle Canyon" entwickelten Mini-PCs NUC5CPYH und NUC5PPYH hat Intel nun die ersten Anleitungen und Treiber auf der Webseite veröffentlicht. Den NUC5CPYH kann man bei Amazon USA zum Preis von 129 US-Dollar vorbestellen, er ist mit dem "Braswell"-Doppelkern Celeron N3050 bestückt. Im NUC5PPYH steckt hingegen der Vierkerner Pentium N3700. Liefertermine sind noch nicht bekannt, aber der Verkauf der Barebones dürfte in den nächsten Wochen beginnen.

Amazon USA hebt für den NUC5CPYH ausdrücklich die Ausgabe von 4K-Auflösungen hervor. Das ist laut Intels Datenblättern zu den Braswell-SoCs per HDMI 1.4b auch möglich, nämlich mit der UHD-Auflösung 3840 × 2160 bei bis zu 30 Hertz. Doch in der Technical Product Specification (TPS) der NUC-Mainboards NUC5CPYB und NUC5PPYB, die in den Barebone-Kits stecken, ist von 4K-Auflösung keine Rede. Hier fehlt auch der Verweis auf die Hardware-Beschleunigung für HEVC-Videos (H.265) – laut Braswell-Datenblatt soll das eigentlich im Profil MP auch mit 4K2K-Auflösung klappen.

Böse Ahnungen weckt der Hinweis beim Grafiktreiber-Download: Für die aktuelle Version 15.38.2.64.4189 gebe es einige Berichte über "Video Artifacts" – notfalls solle man lieber die ältere Version 15.36.14.4080 verwenden. Auch für diese gibt es aber keine Fehlerliste. Möglicherweise plagt sich Intel auch bei dieser Atom-Celeron-Generation wieder einmal mit Treiberproblemen. Offiziell unterstützt werden ohnehin nur die 64-Bit-Versionen von Windows 7 und Windows 8.1.

Die neue Billig-NUC-Generation besitzt mehr Schnittstellen als die alte.

(Bild: Intel)

Während andere Firmen die Braswell-SoCs mit 6 Watt TDP auch in lüfterlosen Geräten einsetzen – Asrock dürfte auf der Computex etwa die Beebox (ßeebox) mit USB-Typ-C-Buchse zeigen, Asus und MSI Mainboards –, baut Intel in NUC5CPYH und NUC5PPYH weiter Lüfter ein. Der lief aber schon beim Vorgänger DN2820FYKH sehr leise.

Für die neuen NUCs der fünften Generation – die teureren Broadwell-Versionen mit Core i3-5000U und Core i5-5000U sind bereits im Handel – sollen andere Firmen austauschbare Deckel (Lids) mit Zusatzfunktionen liefern. Intel schweben zusätzliche Anschlüsse oder Funktionen wie NFC oder drahtloses Laden vor.

Der Buchstabe "H" in NUC5CPYH und NUC5PPYH zeigt an, dass sich je eine SSD oder Festplatte im 2,5-Zoll-Format einbauen lässt. Der SATA-Port beherrscht nun auch SATA 6G. Der M.2-Steckplatz ist mit Intels WLAN-Adapter Dual Band Wireless-AC 3165 belegt, der IEEE 802.11ac, Bluetooth 4.0 und Wireless Display (WiDi) unterstützt.

Im Vergleich zum DN2820FYKH hat Intel mehr USB-3.0-Ports eingebaut, nämlich vier (zwei vorne, zwei hinten), einer dafür liefert bis zu 1,5 A Ladestrom. Ein IR-Empfänger sitzt hinter der Frontplatte, er dürfte weiterhin die Signale von Windows-Media-Center-kompatiblen Fernbedienungen verstehen. Hinten gibt es einen optischen SPDIF-Ausgang, der mit Adapter an TOS-Link-Kabel passt. Mit einem optionalen Adapter lässt sich eine VGA-Buchse an einen Pfostenstecker auf dem Mainboard anschließen, sonst steht nur HDMI bereit. Seitlich gibt es einen Kartenleser für SD-(SDXC-)Karten.

Die CPU-Performance dürfte im Vergleich zum DN2820FYKH kaum gestiegen sein, jedenfalls wenn man von den ersten Testergebnissen von 14-Nanometer-Atoms ausgeht. Der größte Vorteil der Braswell-Celerons und -Pentiums wären die verbesserten Video-Fähigkeiten – falls sie vorhanden sind.

Auch wenn es nicht so aussieht, ist die Produktbezeichnung logisch aufgebaut. "NUC5" steht für die NUCs mit Prozessoren der 5. Generation. Dann kommt "C" oder "P" für Celeron oder Pentium. Es folgt ein "PY" für Pinnacle Canyon. Das "H" kennzeichnet die höheren Gehäuse mit 2,5-Zoll-Einbauplatz.
(ciw)