Google Jump: Kamera-Halter und Stitching-Software für Virtual Reality

Realfilme für Virtual Reality sind zurzeit noch schwierig herzustellen. Googles Jump-Plattform soll die Produktion von dreidimensionalen Virtual-Reality-Filmen erleichtern.

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Jump-Dummy

So ähnlich wird ein Jump aussehen, wenn es mit Kameras von Go Pro bestückt ist. Im Zentrum lässt sich Zubehör einschrauben, etwa ein Mikrofon oder Scheinwerfer.

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Achim Barczok

Google will mehr Content für Virtual-Reality-Brillen: Dazu hat das Unternehmen auf der Entwicklerkonferenz Google I/O am Donnerstagabend eine neue Plattform für Produktion und Präsentation von VR-Videos vorgestellt. "Google Jump" besteht aus drei Werkzeugen für Filmemacher: Eine Halterung, die mehrere Kameras miteinander verbindet, eine Stitching-Software und eine 360-Grad-Videofunktion für YouTube.

Google Jump (9 Bilder)

Google Jump

Mit Google Jump soll jeder Nutzer eigene stereoskopische VR-Videos erstellen können.

Auf der I/O zeigte Google die erste dieser "Jump-kompatiblen" VR-Kamera-Halterungen, die in Zusammenarbeit mit dem Action-Kamera-Hersteller GoPro entwickelt wurde. Sie richtet 16 GoPro-Hero4-Kameras in einem Ring so aus, dass aus ihrem Rohmaterial stereoskopische Videos in 360 Grad aufgezeichnet werden können. Eine Hero4-Kamera kostet zurzeit ab 350 Euro – bei 16 Stück sind das 5600 Euro.

Google I/O 2015

Das Halterungssystem soll man offenbar auch für andere Kameras anpassen können: Wie bei Cardboard will Google die Vorlage dafür öffnen. Das auf der Google I/O gezeigte Kamerasystem ähnelt stark "Project Beyond" von Samsung: Auch hier sind 16 Kameras ringförmig angeordnet.

Wie genau die Stitching-Software funktioniert und ob sie lokal oder als Web-Anwendung läuft, blieb unklar. Bisherige Stitching-Programme für 360-Grad-Virtual-Reality-Videos waren nicht gerade preisgünstig – für VideoStitch Studio muss man beispielsweise über 1000 Euro auf den Tisch legen.

Die fertigen 360-Grad-Videos lassen sich auf YouTube hochladen, wo man sie dann mit einem Smartphone im Google-Cardboard-Gehäuse in voller virtueller 3D-Pracht bewundern kann – Umherschauen per Kopfdrehung inklusive. YouTube unterstützt zwar schon seit März 360-Grad-Videos, aber ohne Stereoskopie und Headtracking. Es wäre allerdings wünschenswert, dass die Stitching-Software nicht nur einen YouTube-Export anbietet, sondern die Videodateien auch lokal speichert; so dass man sie zum Beispiel mit der Oculus Rift oder der Samsung Gear VR anschauen kann.

Alle Jump-Werkzeuge sollen laut Google ab Sommer erhältlich sein. (jkj) / (acb)