Xbox-Systemspezifikationen durchgesickert

Im Internet ist ein Dokument aufgetaucht, das ausführlich technische Details der Spielkonsole beschreibt, die Microsoft im Herbst nächsten Jahres auf den Markt bringen will.

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Von
  • Hajo Schulz

Im Internet ist ein Dokument aufgetaucht, das ausführlich technische Details der Spielkonsole beschreibt, die Microsoft im Herbst nächsten Jahres auf den Markt bringen will. Glaubt man den Angaben der Betreiber der Site XBOX365, so handelt es sich bei dem Dokument um ein Papier aus dem offiziellen Xbox-Entwicklerkit, dessen erste Version Entwicklern in dieser Woche zugegangen ist.

Danach wird das Betriebssystem im ROM der Xbox ein auf das Nötigste abgespeckter Windows-2000-Kern sein. Ihm fehlen beispielsweise Plug & Play, Energieverwaltung, virtuelle Speicherverwaltung und die Fähigkeit, mehrere Prozesse gleichzeitig laufen zu lassen. Auch der gewohnte Windows-Desktop wird nicht vorhanden sein. Seine Aufgabe übernimmt ein auf der FAT32-Festplatte gespeichertes Programm namens Xbox-Dashboard, mit dem Benutzer Spiele starten, CDs und DVDs abspielen, gespeicherte Spielstände verwalten und den Online-Zugang konfigurieren können.

Für Entwickler von Xbox-Anwendungen gibt es gegenüber herkömmlicher Windows-Programmierung einige Unterschiede: DLLs wird es nicht geben, stattdessen enthält jedes Spiel statisch gelinkte so genannte Xbox Title Libraries. In ihnen stecken alle Betriebssystemfunktionen, die nicht im Kernel enthalten sind: benötigte Gerätetreiber, Netzwerkprotokolle und eine Teilmenge von DirectX 8.0. Letzteres enthält eine neue Version von Direct3D, die speziell auf den in der Xbox enthaltenen Nvidia-Grafikchip zugeschnitten sein wird.

Die Xbox wird sowohl NTSC- als auch PAL-Video-Signale liefern können. Für den Internet-Zugang wird sie eine 100-MBit-Ethernet-Karte enthalten; ein 56k-Modem soll optional erhältlich sein. Bei den Anschlüssen für sonstige Ein- und Ausgabegeräte soll es sich um USB-Ports mit proprietären Steckverbindungen handeln. (hos)