Marktbeobachter: Apple streicht über 90 Prozent der Smartphone-Gewinne ein

Nach Einschätzung einer Investmentbank entfällt fast der gesamte Gewinn der Smartphone-Branche auf Apple, trotz eines iPhones-Marktanteils unter 20 Prozent. Die Einführung größerer iPhones habe Samsungs Gewinnanteil deutlich schrumpfen lassen.

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iPhone 6

(Bild: dpa, Christoph Dernbach)

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Von
  • Leo Becker

92 Prozent des Gewinns, den die acht weltgrößten Smartphone-Hersteller im ersten Quartal 2015 erzielten, hat Apple eingestrichen. Dies geht aus einer Analyse der Investmentbank Canaccord Genuity hervor, die das Wall Street Journal veröffentlicht hat. Im Vorjahresquartal habe der Gewinnanteil des iPhone-Herstellers noch bei 65 Prozent gelegen, die sprunghafte Steigerung auf rund 90 Prozent sei erst mit der Einführung der größeren Modelle iPhone 6 und iPhone 6 Plus im vergangenen Herbst erfolgt.

Samsungs Gewinnanteil beträgt der Bank zufolge 15 Prozent. Da die anderen Hersteller Geld verlieren oder gerade die Gewinnschwelle erreichen, liegen Apples und Samsungs zusammenaddierte Anteile über 100 Prozent, erklärt die Wirtschaftszeitung. Bei der Einführung des iPhones im Jahr 2007 habe Nokia knapp 70 Prozent der Gewinne erwirtschaftet, merkt Canaccord an, im Jahr 2012 hätten sich Apple und Samsung den Branchengewinn noch geteilt.

Das High-End-Segment bei den Smartphones habe sich nun aber deutlich von Samsung zu Apple verlagert, betonte ein Canaccord-Analyst. Der durchschnittliche Preis eines iPhones lag Marktforschern zufolge im ersten Quartal bei knapp 660 Dollar, bedingt durch die Nachfrage der Modelle mit größeren Bildschirmen von 4,7" und 5,5". Der Durchschnittspreis sei im Vergleich zum Vorjahresquartal um rund 60 Dollar gestiegen.

Das Geschäftsmodell besteht nicht bei allen Smartphone-Herstellern rein aus dem Verkauf von Hardware, schreibt das Wall Street Journal, so versuchen unter anderem Microsoft und Xiaomi im Anschluss Umsätze zu erwirtschaften unter anderem durch App-Verkäufe und Accessoires. In diesen Bereichen macht allerdings auch Apple kräftig Umsatz, zusätzlich zum Verkauf der iPhone-Hardware. Samsung verdient außerdem Geld durch die Herstellung von Smartphone-Komponenten – der iPhone-Hersteller zählt zu den größten Kunden. (lbe)