Twitter stoppt weitere Archive gelöschter Politiker-Tweets

Die Open State Foundation kann nicht mehr wie bisher gelöschte Tweets von Politikern in 30 Ländern festhalten, da Twitter den Zugang zum API unterbunden hat.

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politwoops

(Bild: Open State Foundation)

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Twitter hat der Open State Foundation nun den API-Zugang für die 30 verbliebenen Archive von gelöschten Politiker-Tweets entzogen. Damit dreht der Kurznachrichtendienst den Dokumentierungsprojekten der Stiftung nun komplett den Hahn zu, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Twitter begründete seinen Schritt demnach damit, dass alle Nutzer gleichbehandelt werden sollen, auch in ihrem Recht, Tweets aus der Welt zu schaffen.

Politwoops wurde 2010 in den Niederlanden im Rahmen eines Hackathons in die Welt gesetzt. Im Mai dieses Jahres hatte Twitter Politwoops zunächst nur in den USA den API-Zugang verwehrt. In Deutschland, vom Europäischen Parlament und in 28 weiteren Ländern konnte die Open State Foundation weiterhin Tweets dokumentieren, die später gelöscht wurden. Damit ist es nun vorbei, ebenso mit dem Pendant Diplowoops, mit dem gelöschte Tweets von Diplomaten festgehalten wurden.

Open-State-Direktor Arjan El Fassed kritisiert Twitter für die Sperrung. Was gewählte Politiker in der Öffentlichkeit von sich geben müsse auch öffentlich zugänglich bleiben. Auch gelöschte Tweets seien Teil der Geschichte. (anw)