Ashley Madison: Sammelklage nach Hack gegen Seitensprung-Portal

Ein US-Amerikaner hat die Seitensprungsplattform auf Schadenersatz verklagt. Unterdessen ist von zwei möglichen Suizidfällen im Zusammenhang mit dem Hack der Plattform die Rede.

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Ashley Madison

(Bild: Avid Life Media)

Lesezeit: 2 Min.

Ein US-Amerikaner hat das gehackte kanadische Seitensprung-Portal Ashley Madison vor einem US-Gericht in Los Angeles auf Schadenersatz verklagt. Wie Medien berichten, wirft der Kläger dem Portal und der Mutterfirma Avid Life Media Fahrlässigkeit im Umgang mit sensiblen Daten vor. Beispielsweise sei es unterlassen worden, die nun gestohlenen und veröffentlichten Daten zu verschlüsseln. Dem Gericht liegt ein Antrag auf Zulassung als Sammelklage vor.

Ashley Madison war im vergangenen Monat Opfer eines Hacker-Angriffs geworden. Die Hacker hatten das Portal als unmoralisch kritisiert und gedroht, Daten zu veröffentlichen. Kurz darauf waren auch Daten im Internet aufgetaucht, die Betreiber von Ashley Madison zweifelten deren Echtheit allerdings an.

Nach dem Datendiebstahl beim Seitensprung-Portal Ashley Madison hat die Polizei in Toronto den bislang unbekannten Hackern mit ernsten Konsequenzen gedroht. "Eure Handlungen sind illegal und werden nicht toleriert werden", sagte der zuständige Polizist Bryce Evans am Montag auf einer Pressekonferenz in Toronto.

Bei dem Datendiebstahl handele es sich um einen der umfangreichsten Fälle bisher, der für viele der Betroffenen ernsthafte Folgen habe. Einige von ihnen seien Opfer von Verbrechen geworden, außerdem gebe es zwei bislang unbestätigte Suizid-Fälle, deren Zusammenhang mit dem Hacker-Angriff derzeit untersucht werde. "Das hier ist kein Spaß mehr." Es soll auch zu ersten Erpressungsversuchen gegen Nutzer von Ashley Madison gekommen sein.

Die Flirt-Plattform war vor allem bei Verheirateten für Seitensprünge beworben worden. Dabei wurde auch Diskretion versprochen. Noch vor einigen Monaten hatte die Firma Pläne für einen Börsengang bekannt gegeben. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei 115 Millionen US-Dollar. (mit Material der dpa) / (anw)