YouTube, Netflix & Co.: Online-Videos werden immer beliebter

Onliner verbringen mittlerweile 17 Prozent ihrer Zeit im Netz mit Videoinhalten, 2014 waren es noch 12 Prozent. Geld geben die meisten Nutzer aber dafür noch nicht aus.

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Anteil der Bewegtbildnutzung an der Internetnutzung

Der Anteil der Bewegtbildnutzung an der Internetnutzung ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen

(Bild: TNS Infratest)

Lesezeit: 3 Min.

Videos zu schauen macht einen immer größeren Teil der Internetnutzung aus. Die Hälfte aller 14- bis 64-Jährigen schaut mindestens einmal pro Monat Clips, Filme oder Serien im Netz an. Vor allem Jüngere führen diesen Trend an: 77 Prozent der 14- bis 29-Jährigen und 51 Prozent der 30- bis 49-Jährigen tun es; unter den 50- bis 64-Jährigen sind es dagegen nur 28 Prozent.

Die Zahlen stammen aus dem aktuellen "Convergence Monitor" der Marktforscher von TNS Infratest, die für diese repräsentative Studie 1502 Personen zwischen 14 und 64 Jahren in Deutschland befragt haben. Insgesamt verbringen die befragten Onliner demnach 17 Prozent ihrer Zeit im Netz mit Videoinhalten. Im Vorjahr lag dieser Anteil noch bei 12 Prozent.

Lineare TV-Programme bleiben dabei in allen Altersgruppen beliebt. Die Teilnehmer schätzen, dass sie pro Tag 153 Minuten beziehungsweise über 2,5 Stunden Fernsehinhalte konsumieren. Mit den Online-Videos zusammen steigt damit die Bewegtbildnutzung insgesamt um fünf Minuten gegenüber 2014 an. Die 14- bis 29-Jährigen sehen 131 Minuten pro Tag klassisch fern, was sich auch durch den Eintritt neuer Akteure wie Netflix ins hiesige Streaming-Geschäft nicht verändert hat. 51 Prozent dieser Altersklasse surfen parallel aber im Internet, 81 Prozent davon wiederum mit dem Smartphone.

Kostenpflichtige Video-on-Demand-Dienste führen insgesamt nach wie vor eher ein Nischendasein, werden aber gefragter: Zahlten 2012 erst zwei Prozent der Bundesbürger mindestens einmal im Monat für ein Abrufvideo, sind es aktuell 6 Prozent. Besonders hoch im Kurs stehen kurze Clips, die sich 44 Prozent mindestens einmal alle vier Wochen ansehen. Begehrt sind auch kostenfreie Angebote der Fernsehsender: Knapp ein Fünftel nimmt "regelmäßig" Mediatheken in Anspruch, um komplette Beiträge oder Filme zu sehen.

Die Entwicklung werde getrieben durch die zunehmende Verbreitung von Tablets, Smartphones und internetfähigen Fernsehern. Auf den Mobilgeräten sind dabei vor allem Kurzbeiträge gefragt, im vernetzten Heim eher längere Videoinhalte.

Mobile Geräte haben für die Internetnutzung in Deutschland generell stark an Bedeutung gewonnen: Allein die Verbreitung von Tablet-Rechnern ist binnen eines Jahres von 17 auf 29 Prozent nach oben geschnellt. Parallel geben 67 Prozent an, ein Smartphone zu besitzen. Im Vorjahr waren es erst 59 Prozent. Die Befragten verbringen 33 Prozent ihrer gesamten Online-Zeit mit Mobiltelefonen, neun Prozent mit Tablets. Bei den 14- bis 29-Jährigen entfallen sogar schon 50 Prozent ihres Online-Konsums auf Smartphones. (anw)