Treibstoff aus Algen

Die Gewinnung des nachwachsenden Energieträgers Ethanol aus Mais kostet zu viel Fläche und hat bereits erste negative Auswirkungen auf die Nahrungsmittelproduktion. Ist Öl aus Algen eine Alternative?

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Von
  • Kevin Bullis
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Der immer stärker anziehende Ölpreis und die Suche nach klimafreundlicheren Brennstoffen nährt in letzter Zeit das Interesse an einem bislang eher unbekannten Energieträger: Speziell gezüchtete Algen, die sich zu Öl verarbeiten lassen. Gleich mehrere US-Start-ups arbeiten derzeit an der Technologie, die das Potenzial haben könnte, bis 2010 in ersten kleineren Anlagen mehrere hundert Millionen Liter Treibstoff zu liefern.

Das Potenzial ist sogar noch wesentlich größer. Algen produzieren schon im natürlichen Zustand Öle. Rohalgen können so bearbeitet werden, dass daraus biologisches Rohöl entsteht. Raffiniert man den Stoff, wird daraus Benzin, Diesel, Flugzeugtreibstoff oder das chemische Ausgangsmaterial für Kunststoffe und Medikamente. Bereits mit heutiger Raffinerietechnologie, die normalerweise zur Verarbeitung von "echtem" Rohöl verwendet wird, lässt sich das Öl aus Algen umwandeln. Die Neugründungen Solix Biofuels aus Colorado und LiveFuels aus Kalifornien wollen sich diese Eigenschaft zu Nutze machen.

Es geht aber auch anders. Algenstämme, die mehr Kohlenhydrate als Öl produzieren, lassen sich zu Ethanol umarbeiten, in dem man sie fermentiert. Das dabei anfallende Protein kann dann als Tierfutter dienen. Solche Algenarten werden unter anderem von Start-up GreenFuel Technologies Corporation im amerikanischen Cambridge produziert.