Fairphone-Macher verraten Produktionskosten

230 Euro für Komponenten, 37 Euro für die Produktion: Fairphone legt offen, was andere Hersteller nie verraten würden. Außerdem begnügt sich das Start-up mit einer Mini-Marge.

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Fairphone-Produktionskosten

(Bild: Fairphone)

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Fairphone ist der einzige Smartphone-Hersteller, der seine Kosten und Investitionen offenlegt: Nachdem er diese Informationen schon für sein erstes Modell veröffentlicht hat, gibt es sie nun auch für das Fairphone 2.

Der "Cost Breakdown" zeigt zum Beispiel, dass Fairphone rund 40 Euro pro Gerät für Patentlizenzen ausgeben muss, während die Arbeitsleistung beim Zusammenbau 10 Euro kostet. Den größten Kostenpunkt bilden mit 230 Euro die Komponenten. Zum Vergleich: Apple zahlt schätzungsweise 196 Dollar für die iPhone-6-Komponenten und nur 4 Dollar für den Zusammenbau, laut IHS.

Der größte Unterschied zwischen Fairphone und anderen Herstellern liegt aber in der Gewinnmarge. Als "Social Business" will Fairphone keinen Gewinn machen, sondern nur kostendeckend produzieren. Von den 525 Euro, die das Fairphone 2 kostet, gönnt sich das Start-up lediglich 9 Euro als Rücklage für unerwartete Kosten und zusätzliche Investitionen in soziale Projekte.

Fairphone 2: Die Kosten im Detail (5 Bilder)

Die grobe Übersicht: Das Fairphone 2 kostet 525 Euro. 118 Euro davon sind Steuern und Händlermargen. 340 Euro kostet die Produktion. Design und Entwicklung: 33 Euro. Geschäftsbetrieb: 25 Euro. Übrig bleiben 9 Euro für unerwartete Kosten und zusätzliche Investitionen in soziale Projekte.
(Bild: Fairphone)

Beim ersten Modell wies Fairphone seine Umwelt- und Sozialprojekte noch getrennt aus. Dieses Mal betont das Start-up hingegen, dass man nicht einzelne Punkte als "fair" herausgreifen könne. Vielmehr versuche man in allen Bereichen, das Produkt sozialer, langlebiger und umweltfreundlicher zu gestalten – auch durch Forschung, Design, Entwicklung und Partnerschaften.

Fairphone will das aus leicht austauschbaren Modulen aufgebaute Fairphone 2 im November ausliefern. Bis Ende September will der Hersteller 15.000 Vorbestellungen sammeln, bislang sind es gut 10.000. (cwo)