Hilfe für Flüchtlinge: Google ruft dazu auf, seinen Übersetzer zu verbessern

Menschen, die Farsi oder Arabisch und Deutsch sprechen, können sich daran beteiligen, den Google-Übersetzer zu verbessern. Unterdessen arbeitet das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz an der Verbesserung von Übersetzungssystemen.

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Google Übersetzer

(Bild: Google)

Lesezeit: 2 Min.

Google sucht Menschen, die Arabisch oder Farsi und Deutsch sprechen, die helfen sollen, den Google-Übersetzer zu verbessern. Als Teil der Translate Community sollen sie Wörter oder Redewendungen übersetzen oder prüfen, ob bestehende Übersetzungen korrekt sind. Hilfswillige benötigen dafür ein Google-Konto.

Beispiel für einen Validierungsvorschlag

(Bild: Google)

Der Internetdienstleister ruft zu der Aktion vor dem Hintergrund auf, dass es für Flüchtlinge, die gerade in ein fremdes Land gekommen sind, wichtig ist, sich verständigen zu können. Der Google-Übersetzer könne dabei helfen.

Anlässlich der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, aber auch wegen des Tages der europäischen Sprachen am morgigen Samstag weist das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz darauf hin, dass Online-Übersetzungssysteme Sprachen lernen, "indem sie große Mengen von mehrsprachigen Texten mit statistischen Lernverfahren verarbeiten. Dabei berechnen sie die Wahrscheinlichkeiten bestimmter Wortfolgen". Sprachen seien aber nicht bloß Folgen von Wörtern, sondern haben eine grammatische Struktur.

Das Language Technology Lab des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz entwickele derzeit eine hybride Übersetzungstechnik, die statistische Systeme mit linguistischem und semantischem Wissen aus dem Internet anreichere, um bessere Übersetzungsergebnisse zu erzielen.

Diese linguistisch motivierten Systeme seien allerdings unflexibel und würden heute nur in bestimmten Nischen angewendet. So werde die Zeitung La Vanguardia jede Nacht mit einem solchen System von Kastillischen ins Katalanische übersetzt und etwas von menschlichen Übersetzern nachbearbeitet, bevor sie in den Druck geht.

Im Internet gebe es auch semantisches Wissen, etwa in maschinenlesbaren Varianten von Wikipedia, dem "Semantic Web". Diese Ressourcen kodieren Informationen wie "Paris ist die Hauptstadt von Frankreich", aber auch "Paris ist eine Stadt in Texas". (anw)