D21-Digital-Index: Stagnation in fast allen Bereichen der Netzgesellschaft

Nur um 0,3 Prozentpunkte hat sich Deutschland weiter hinein geschoben in die digitale Gesellschaft. Dies lässt sich aus einer Umfrage der Initiative D21 ablesen. 22 Prozent der Befragten bezeichnen sich als Telearbeiter.

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Wort-Wolke

Mit diesen Begriffen konnten die Befragten jeweils zu dem Prozentsatz etwas anfangen

(Bild: Initiative D21)

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Die Macher des "D21-Digital-Index" konstatieren in diesem Jahr "eine gewisse Stagnation der digitalen Gesellschaft in Deutschland". 2015 sind 77,5 Prozent der Bundesbürger ab 14 Jahren online, während es 2014 noch 76,8 Prozent waren. Die Breitbandnutzung hat sich dabei ebenfalls von 59 auf 60 Prozent ganz leicht verbessert. Dies sind Kernzahlen aus einer Umfrage, die TNS Infratest im Auftrag der Initiative D21 im Frühjahr durchgeführt und nun ausgewertet hat.

Der Gesamtindex, der für den Grad der gesellschaftlichen Digitalisierung der Bevölkerung in Privat- und Arbeitsleben stehen soll, hat sich im vergangenen Jahr von 51,3 auf 51,6 Punkte kaum nach oben bewegt. Schon im Vorjahr war er nur von 51,2 auf 51,3 Punkte minimal gestiegen.

Größere Veränderungen zeichnen sich fast nur bei der Gerätenutzung ab. Normale Funktionshandys werden zu 43 Prozent weniger eingesetzt, um online zu gehen. Smartphones werden dafür zu 7 Prozentpunkten mehr verwendet und kommen auf eine Nutzungsverbreitung von 60 Prozent, Tablets von 35 Prozent.

58 Prozent geben an, zuerst im Netz nach Informationen zu suchen, 29 Prozent wollen mit anderen Menschen in Kontakt treten, wobei soziale Netzwerke um 12 Prozentpunkte auf 64 Prozent Nutzung zulegen. Online einkaufen regelmäßig 64 Prozent der Teilnehmer. Jeder Fünfte versucht, den Internetkonsum zu drosseln oder das Netz komplett zu meiden.

Die digitale Kompetenz der Bürger liegt aber weiterhin unter dem Gesamtindexwert. Mit Begriffen wie "Smart Meter", "E-Health" oder dem in der Fachdebatte vielbeschworenen Internet der Dinge etwa können nur 6 bis 10 Prozent etwas anfangen.

Die ebenfalls abgefragte Sorge um Datensicherheit ist zwar nach einem sehr hohen Wert im vergangenen Jahr wieder zurückgegangen. Gleichzeitig bleibt der Umgang mit persönlichen Informationen aber ein zentrales Thema. So wollen etwa trotz steigender Nutzungszahlen 87 Prozent der Befragten nicht, dass der Anbieter einer App automatisch auf Daten zugreifen kann. Gleichzeitig sind nur 35 Prozent bereit, für einen sonst kostenlosen Service zu bezahlen, wenn persönliche Informationen dann nicht zur Vermarktung herangezogen werden.

22 Prozent bezeichnen sich als Telearbeiter. Als Hauptbarriere für eine "digitalisierte Arbeit" gelten neben fehlenden Mitgestaltungsoptionen zu Zeit und Ort der Beschäftigung die ständige physische Erreichbarkeit. (anw)