Sammelklage gegen Apple wegen lahmem iOS 9

Nutzer des 2011 auf den Markt gekommenen iPhone 4s meinen, dass das Update auf Apples aktuelles Mobilbetriebssystem ihre Geräte verlangsamt. Dafür soll der Konzern nun Millionen zahlen.

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iPhone 4s

iPhone 4s – hier noch ohne iOS 9

(Bild: dpa, Sven Hoppe)

Lesezeit: 2 Min.

Vor einem US-Bundesbezirksgericht in New York wurde eine Sammelklage von Besitzern des iPhone 4s gegen Apple eingereicht, weil das im Herbst erschienene iOS 9 die Geräte unnötig ausbremsen soll. Apple arbeite hier mit geplanter Obsoleszenz, werfen Klageführer Chaim Lerman und über 100 weitere Kläger dem Unternehmen vor, berichtet AppleInsider.

Laut der Klage soll Apple von potenziellen Kompatibilitätsproblemen des im Oktober 2011 auf den Markt gekommenen iPhone 4s gewusst haben. Dennoch habe der Konzern die Aktualisierung für die Legacy-Geräte beworben. iOS 9 verlangsame die Geräte "signifikant". Zudem sei auch kein Downgrade mehr möglich. Nutzer stünden nach dem Update mit einem "unbenutzbaren" Gerät dar und könnten sich lediglich ein neueres iPhone für mehrere Hundert US-Dollar kaufen.

Apple versorgt iOS-Nutzer deutlich länger mit Updates als die Android-Konkurrenz – inklusive sicherheitsrelevanten Patches. So kann iOS 9 sogar auf das im März 2011 erschienene iPad 2 aufgespielt werden. Allerdings stehen auf Altgeräten regelmäßig nicht alle Funktionen bereit, die neuere Geräte erhalten – dies kommuniziert Apple aber.

Die Sammelklage fordert von Apple wegen "betrügerischen Handelsusancen" sowie "falscher" Werbung Schadenersatz in Höhe von über 5 Millionen US-Dollar. Es ist nicht die erste Sammelklage dieser Art: Schon 2011 war Apple wegen dem iOS-4-Update belangt worden. Damals soll die Aktualisierung das iPhone 3G verlangsamt haben. Die Klage wurde aber vom zuständigen Richter zurückgewiesen, weil es sich bei dem Update nicht um ein Wirtschaftsgut oder eine Dienstleistung handele. (bsc)