CES 2016: Fitbit kündigt Smartwatch Blaze an – Aktie bricht ein

Albtraum eines Firmenchefs: Er stellt ein neues Produkt vor – und die Aktie stürzt ab. Beim Fitness-Spezialisten Fitbit ist nach der Ankündigung einer Smartwatch ein Fünftel des Firmenwerts weg. Investoren zweifeln an der Geschäftsstrategie.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 61 Kommentare lesen
Fitbit kündigt Smartwatch Blaze an – Aktie bricht ein

(Bild: Fitbit)

Lesezeit: 2 Min.

Der Fitness-Spezialist Fitbit hat nach der Vorstellung einer neuen Smartwatch rund ein Fünftel seines Werts verloren. Das Modell Blaze steht für eine strategische Weichenstellung: Damit macht Fitbit deutlich, dass die Firma sich mit eigenen Smartwatches gegen Rivalen wie Apple und Samsung behaupten will statt auf Software zu setzen.

Die auf der CES in Las Vegas am Dienstag präsentierte Uhr Blaze hat erstmals für ein Fitbit-Gerät ein farbiges Touchscreen-Display. Es soll mit Android-, iOS- und Windows-Smartphones gekoppelt werden können. Der Lithium-Polymer soll bis zu fünf Tagen Laufzeit aufbieten. Die Blaze enthält einen Beschleunigungssensor, optischen Herzfrequenzmesser, Höhenmesser, Umgebungslichtsensor und einen Vibrationsmotor.

Mit einem Preis von 229 Euro in Europa ist die Blaze deutlich günstiger als die Apple Watch, die im vergangenen Jahr vom Start weg den Spitzenplatz im Geschäft mit Computer-Uhren erobert hatte. Andererseits sind die Blaze-Funktionen aber vor allem auf Sport und Fitness ausgerichtet.

Das Armband soll in schwarz, rot und blau erhältich sein

(Bild: Fitbit)

Die Fitbit-Aktie verlor am Dienstag 18 Prozent, im frühen Handel am Mittwoch kam ein Minus von über 3,5 Prozent dazu.

Fitbit ist ein Pionier und Marktführer bei Fitness-Bändern. Zugleich sind einige Marktbeobachter aber der Ansicht, dass diese auf lange Sicht von Smartwatches mit ihrer größeren Funktionsvielfalt verdrängt werden. Fitbit lehnt im Gegensatz zu einigen anderen ähnlichen Fitness-Spezialisten ab, seine Software für Geräte anderer Anbieter wie die Apple Watch anzubieten und hält sie nur für eigene Geräten vor.

Die Anleger machten sich bereits Sorgen wegen der zunehmenden Konkurrenz. So verkauft der chinesische Smartphone-Aufsteiger Xiaomi ein Fitness-Band für nur 15 Dollar. Zur CES kam noch mehr Wettbewerb dazu. So stellte der französische Anbieter Withings einen Fitness-Tracker mit E-Ink-Display für knapp 70 Euro. Er soll acht Monate mit einer Knopfzellen-Batterie funkionieren. Unterdessen verkauft der Rivale Under Armour den Nutzern gleich ein Paket aus seinen Fitness-Geräten wie Armband und vernetzte Waage zusammen mit einem Service-Abo. (mit Material der dpa) / (anw)