iPhone und iPad: Fremd-Reparatur kann generell zu Funktionsverlust führen

Bei iPhone und iPad mit Touch-ID-Fingerabdrucksensor führt nicht nur der unautorisierte Austausch des Home-Buttons zu Problemen, sondern unter Umständen auch der Wechsel anderer Teile, wie Apple nun einräumt.

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Touch ID iPhone

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Das Reparieren von iPhone- und iPad-Komponenten durch Dritt-Dienstleister kann sich grundsätzlich als problematisch erweisen, wenn das Gerät mit Touch ID respektive einem Fingerabdruckscanner ausgerüstet ist. Dies geht aus einem Support-Dokument hervor, das Apple zur "Fehlermeldung 53" veröffentlicht hat.

iOS prüft beim Einspielen eines Updates oder einer Wiederherstellung, ob der Touch-ID-Sensor "den anderen Komponenten Ihres Geräts zugeordnet ist", erklärt der Hersteller dort. Trifft das System auf ein "unbekanntes oder unerwartetes Touch-ID-Modul", wird die Aktualisierung nicht abgeschlossen – dies kann das iPhone oder iPad komplett lahmlegen.

Das Problem betrifft nicht nur den Austausch eines defekten Home-Buttons durch Dritte, wie Apple Ende vergangener Woche mitteilte, sondern kann generell nach Reparaturen auftreten – auch beim Austausch anderer Teile, zum Beispiel beim "fehlerhaften oder ohne Berechtigung" ausgeführten Bildschirmwechsel durch einen Dritt-Anbieter.

Diese Sicherheitsmaßnahme ist notwendig, um das Gerät vor einem “betrügerischen Touch-ID-Sensor” zu schützen, betont der iPhone-Hersteller in einer neuen Stellungnahme gegenüber dem Guardian. Der Fingerabdruckscanner ist mit dem "Secure Enclave" genannten Koprozessor im A-SoC der Geräte gekoppelt – dort werden die Fingerabdruck-Daten des Nutzers verwaltet, die beispielsweise zur Entsperrung des Gerätes, bei der Bezahlung mit Apple Pay oder dem Einkauf im iTunes oder App Store zum Einsatz kommen.

Nutzer, die auf den Fehler 53 treffen, sollen erneut probieren, das Gerät wiederherzustellen. Schlägt dies nochmals fehl, empfiehlt Apple, den Support zu kontaktieren. Wurde der Bildschirm oder eine andere Komponente von iPhone oder iPad durch Dritte getauscht – also nicht in einem Apple-Ladengeschäft oder bei einem "autorisierten Apple Service Provider" –, können Nutzer die "Kosten für eine Reparatur außerhalb der Garantie" erfragen, merkt Apple an. Tritt der Fehler nach einer autorisierten Reparatur auf, dürfte Apple den Fehler im Rahmen der Garantie kostenlos beseitigen.

Die Reparatur eines Gerätes mit Touch ID durch Dritte wird dadurch generell zum Glücksspiel: Falls der Fingerabdrucksensor bei dem Vorgang Schaden nimmt, wird das iPhone oder iPad möglicherweise unbrauchbar. Nach wie vor bleibt allerdings unklar, warum die Sicherheitsprüfung in einigen Fällen nicht nur wie von Apple beschrieben die Touch-ID-Funktion sperrt, sondern das gesamte Gerät lahmlegt. Der Touch-ID-Sensor ist in allen iPhones und iPads seit dem Modellgenerationen iPhone 5s, iPad Air 2 und iPad mini 3 integriert. (lbe)