MWC 2016: Sicherer Online-Zugang für Mobilgeräte

Avast hat's am Flughafen in Barcelona getestet: Sobald ein WLAN mit dem Namen "Free WIFI" auftaucht, ist jeder drin. Sicherer Online-Zugang vom Smartphone ist wichtiger denn je und etliche Hersteller werben um die Gunst der Kunden.

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MWC 2016: Sicherer Online-Zugang für Mobilgeräte

(Bild: dpa, Thalia Engel)

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Der Hersteller von Sicherheitssoftware Kaspersky hob auf dem Mobile World Congress die Gefahr hervor, die von Banktrojanern ausgeht. Insgesamt seien im Jahr 2015 über 7000 neue Banktrojaner entdeckt worden, die sich beim Aufruf legitimer Bankseiten vor das Original schalten und die Daten des Opfers abfangen. Im deutschsprachigen Raum sei Ransomware im Kommen. Ein infiziertes Gerät informiert den Nutzer über eine illegale Aktion und verlangt ein Lösegeld zwischen 10 und 100 Euro. Kaspersky Internet Security for Android soll für 11 Euro pro Jahr davor schützen.

Avast baut für sicheres Surfen VPN-Verbindungen auf.

Avast hat die Besucher des Mobile World Congress am Flughafen einem Experiment unterzogen. Gerade Nutzer aus der Branche sollten über die Risiken mobiler Datennutzung wissen. Das Ergebnis: 4000 Besucher haben sich ungeprüft und ungesichert mit WLANs des Namens "Starbucks" und "MWC Free WiFi" verbunden. Die Hälfte davon iPhone-Nutzer, rund 43 Prozent Android und 7 Prozent Windows Phone. Sie riefen E-Mails ab, nutzten Facebook, Google, Twitter und Tinder.

Natürlich hat auch Avast dafür eine Lösung. Avast SecureLine VPN baut auf Andoird- und iPhone eine sichere Verbindung zu einem Avast-Server auf. Ursprünglich war das kostenlos; mittlerweile kostet der Dienst 2,59 Euro im Monat oder knapp 20 US-Dollar im Jahr.

GDatas Kindersicherung sperrt das Mobilgerät auf Zeit und lässt nur Seiten einer Whitelist zu.

GData nennt seine App-Familie nun Mobile Internet Security, um einen einheitlichen Namen für Android- und iOS-Version zu schaffen; bisher gab es nur eine Android-Version. Die iPhone-Variante wird gerade von Apple geprüft. Sie soll einen eigenen Browser mit Schutz vor Phishing und einen geschützten Bereich für Kinder mitbringen. Über eine Whitelist bietet sie laut Hersteller Zugang auf 10.000 deutschsprachige, von Pädagogen ausgewählte Seiten.

Die Android-Version macht zusätzlich nur ausgewählte Apps im Kidsbereich sichtbar. Außerdem lässt sich das Telefon nach einer ausgewählten Nutzungsdauer sperren. Überwachungsfunktionen sind absichtlich nicht integriert: "Es gibt einen Punkt, an dem man dem Kind einfach mal vertrauen muss", sagte GData im Gespräch mit heise online.

Die neue Android-Version baut ebenfalls eine VPN-Verbindung zu einem von knapp 50 Data-Servern auf. Dafür werden 2,95 Euro im Monat oder 29,95 Euro im Jahr fällig. Antivirenschutz ist kostenlos. Wer die Premium-Version für 39,95 Euro kauft, erhält alle genannten Funktionen und ein Jahr lang VPN-Zugang.

Die Bitdefender Box bietet Hardware-Schutz für Mobilgeräte.

Bitdefender lag auf dem MWC vor allem die Sicherheit des Internet of Things am Herzen, als von Geräten, die sich nicht ohne weiteres durch Software-Installation schützen lassen. Das Unternehmen will seine bisher ausschließlich in den USA vertriebene Box auf den europäischen Markt bringen.

Das 200 US-Dollar teure Gerät schaltet sich zwischen Router und Mobilgerät, mit dem es sich über eine App verbindet. So soll die Hardware Android- und iOS-Geräte, aber auch andere, WLAN-fähige Geräte wie einen Kühlschrank vor Malware, Phishing und Datendiebstahl schützen. Im Preis inbegriffen sind Updates für ein Jahr. Für jedes weitere Jahr werden jeweils 100 US-Dollar fällig. Ein genauer Einführungstermin steht noch nicht fest. (akr)