Atomkraftwerk Fessenheim soll Ende 2016 geschlossen werden

Die französische Regierung hatte zuletzt über eine Verlängerung der Laufzeit des ältesten AKW des Landes nachgedacht. Doch das scheint nun vom Tisch.

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Atomkraftwerk Fessenheim soll Ende 2016 geschlossen werden

In Fessenheim in der Nähe von Colmar und Freiburg steht das älteste Atomkraftwerk Frankreichs.

(Bild: dpa)

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Die französische Wohnungsbauministerin Emmanuelle Cosse hat bekräftigt, das Atomkraftwerk Fessenheim werde noch in diesem Jahr geschlossen. Damit widersprach die ehemalige Chefin der französischen Grünen am Sonntag allerdings früheren Aussagen von Präsident François Hollande und Umweltministerin Ségolène Royal.

Hollande hatte zuletzt verkündet, das Kraftwerk nahe der deutschen Grenze werde nicht wie ursprünglich zugesagt 2016 vom Netz gehen. Er begründete dies mit Verzögerungen beim Bau eines Reaktors der neuen Generation, der erst 2018 in Betrieb gehen soll. Ähnlich hatte sich auch Royal geäußert, die aber betonte, das Verfahren zur Schließung werde noch in diesem Jahr beginnen.

"Der Kalender ist der, den mir der Präsident der Republik mehrmals wiederholt hat, also Ende 2016", sagte Cosse in einem Interview der Sender RTL und LCI sowie der Zeitung Le Figaro. "Das ist das Datum."

Fessenheim ist das älteste Atomkraftwerk Frankreichs. Nach einem deutschen Medienbericht über Details einen Störfall im Jahr 2014 hatte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) am Freitag abermals aus Sicherheitsbedenken die Stilllegung gefordert.

Die französische Atomaufsicht bestreitet, den Störfall vertuscht zu haben. Das Verfahren sei atypisch, aber es habe sich nicht um eine Notfallprozedur gehandelt. Der Betreiber sei zu jedem Zeitpunkt im Rahmen der normalen Verfahren geblieben, um die Situation zu bewältigen, die kontrollierbar geblieben sei.

WDR und Süddeutsche Zeitung hatten hingegen berichtet, auch wenn sich der Auslöser des Störfalls – die Überflutung einiger Gebäudeteile – im nichtnuklearen Bereich des Kraftwerks ereignet habe, sei durch den Ausfall der Steuerstäbe letztlich vor allem der Reaktorkern betroffen gewesen. (mit Material der dpa)

Drei AKW sind noch in Deutschland in Betrieb (7 Bilder)

Seit März 1984 ist Block C des AKW im bayerischen Gundremmingen in Betrieb. Block A war von 1967 bis 1977 in Betrieb. Der 1984 ans Netz gegangene Block B wurde am 31. Dezember 2017 abgeschaltet, Block C – ebenfalls 1984 in Betrieb genommen – folgte Ende 2021. (Bild: kkw-gundremmingen.de)

(anw)