Abgas-Skandal: VW-Aktionäre klagen auf 3 Milliarden Euro Schadenersatz
278 VW-Aktionäre verklagen den Autokonzern und fordern einen Ausgleich für die hohen Kursverluste, die sie mit ihren Anteilen erlitten haben sollen.
(Bild: dpa)
Ein halbes Jahr ist der Abgas-Skandal von VW um manipulierte Schadstoff-Werte nun publik, jetzt bahnt sich eine weitere mögliche teure Konsequenz daraus an. 278 VW-Aktionäre verklagen den Autokonzern in Braunschweig auf 3,255 Milliarden Euro Schadenersatz, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Die Anteilseigner fordern einen Ausgleich für die hohen Kursverluste, die sie mit ihren VW-Papieren erlitten hätten. Nicht nur die Kunden seien betrogen worden, sondern auch die Anleger.
Schadenersatz fordert der Tübinger Anwalt Andreas Tilp für alle Mandanten, die ab Mitte 2008 VW-Papiere erworben hatten. Mitte September lag der Kurs der VW-Aktie bei etwa 170 Euro, nach Bekanntwerden der Software-Manipulationen an Dieselmotoren stürzte er auf unter 100 Euro ab.
Große Namen
Die Kläger sind keine kleinen Anleger, sondern große Gesellschaften. Darunter sei eine Tochter des Versicherungskonzerns Allianz, die Sparkassentochter Deka und weitere deutsche Kapitalanlagefonds. Dazu kommen der größte US-Pensionsfonds Calpers und weitere Unternehmen aus Europa bis Australien, von Kanada bis Japan. Über ein Konsortium mehrerer Gesellschaften, das die Prozesskosten finanziert, plane Tilp rechtzeitig vor einer drohenden Verjährung im September 2016 weitere Klagen für mehr als 20 Investoren. Dabei gehe es um mehr als eine Milliarde Euro.
Chronologie des Abgas-Skandals (78 Bilder)
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(anw)
